Sachsens Forstminister Wolfram Günther hat am Mittwoch (29.9.) im Landtag den Stand des Waldumbaus in Sachsen bilanziert und dessen Perspektive aufgezeigt. Aus Anlass der Debatte bezeichnete der Minister Investitionen in den Waldumbau in Richtung klimastabiler, resilienter, arten- und strukturreicher Mischwälder als Voraussetzung für den Erhalt der vielfältigen ökologischen, sozialen und ökonomischen Funktionen des Waldes. Bei mangelnden Investitionen hingegen seien höhere Folgekosten zu befürchten.

Günther benannte als Handlungsfelder des Waldumbaus neben den Aktivitäten im Staatswald die Förderung des Waldumbaus im Privat- und Körperschaftswald. Hier zeige sich, dass die vor einem Jahr novellierte Förderung gut angenommen werde. „Innerhalb von etwa zwölf Monaten sind fast 500 Anträge für eine Fläche von 836 Hektar gestellt worden. Rund 900.000 Euro sind dafür bereits ausgezahlt“, so der Minister.

Günther verwies zusätzlich auf den stärkeren Schutz der Artenvielfalt durch eine Förderung der natürlichen Entwicklung im Wald: „Wir weisen im Staatswald weitere 4.600 Hektar als so genannte Prozessschutzflächen aus. Das heißt, die Flächen werden nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt und können sich natürlich entwickeln. Sorgen, dass dadurch auf viel nutzbares Holz verzichtet wird, sind aber unbegründet. Denn es wächst weiterhin mehr nach, als geerntet wird.“

Mit Blick auf die Zukunft des Waldumbaus in Sachsen erklärte der Forstminister: „Wir wollen im Staatswald mindestens im bisherigen Tempo fortfahren und dabei verstärkt Naturverjüngungen integrieren. Hinzu kommt, dass wir mit der Anlage und Gestaltung von Waldrändern, z.B. mit Sträuchern, positive ökologische Effekte erzielen und den dahinterliegenden Wald schützen. In Zahlen heißt das, wir bauen pro Jahr im Schnitt mindestens 1.300 Hektar Wald um. Im Privat- und Körperschaftswald Wald erwarten wir zudem Förderanträge für 500 bis 1.000 Hektar Waldumbaufläche pro Jahr.“

Zugleich bedeute Waldumbau nicht nur die Verjüngung des Waldes mit standortgerechten, klimaangepassten Baumarten. Vielmehr handele es sich um einen umfassenden Transformationsprozess, der den andauernd ablaufenden ökologischen Prozessen entspreche.

Hintergrund

In Sachsens Staatswald wurde in den vergangenen Jahrzehnten bis heute auf rund 45 Prozent der Fläche eine zweite Schicht standortgerechter Baumarten etabliert, auf weiteren 25 Prozent der Fläche eine solche Entwicklung initialisiert. In den fünf Jahren seit 2016 hat Sachsenforst dabei durch die Begründung einer neuen Waldgeneration mittels Saat und Pflanzung knapp 6.000 Hektar Staatswald umgebaut und hierbei rund 57 Millionen Euro investiert.

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