Mit großer Bestürzung erfuhr die Semperoper Dresden gestern vom Tod des Komponisten und langjährigen Dramaturgen der Staatsoper Dresden, Udo Zimmermann, und des ehemaligen Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle, Bernard Haitink, dem die Sächsische Staatskapelle Dresden bereits ihren Nachruf widmete.

Der Intendant der Semperoper, Peter Theiler, zeigt sich tief betroffen von der Nachricht vom Tode der beiden dem Haus und der Stadt Dresden eng verbundenen Künstler: „Heute ist ein trauriger Tag für die Musikwelt, für Dresden und für die Sächsische Staatsoper. Der Tod von Udo Zimmermann und Bernard Haitink, deren beider Wirken auf besondere Weise die Sprache und den Ausdruck der Musik als bindendes Gesellschaftsphänomen nachhaltig prägte, hinterlässt eine spürbare Lücke in unserem Kulturleben.“

Von 1970 bis 1985 war Udo Zimmermann als Dramaturg für zeitgenössisches Musiktheater an der Staatsoper Dresden tätig. In dieser Zeit, die von einer engen Zusammenarbeit mit Harry Kupfer geprägt war, fanden die Uraufführungen seiner Opernwerke »Levins Mühle« (1973), „Der Schuhu und die fliegende Prinzessin“ (1976), „Weiße Rose“ (Dresdner Erstaufführung, 1987) und seiner Ballettkomposition „Brennender Friede“ anlässlich der Wiedereröffnung der Semperoper im Jahr 1985 statt. Ebenso zahlreich sind die Kompositionen des Dresdners Udo Zimmermann, die in seiner Heimatstadt zwischen 1964 und 1988 entweder uraufgeführt oder interpretiert wurden.

„Bis ins Jahr 1964 reicht die Verbindung von Udo Zimmermann und der Sächsischen Staatskapelle zurück. Zahlreiche konzertante Werke des Komponisten brachten die Kapellmitglieder zur Ur- und Erstaufführung: von der „Dramatische Impression“ für Violoncello und Klavier auf den Tod von J. F. Kennedy (1963), noch während seiner Dresdner Studienzeit entstanden, bis zu großen Orchesterwerken wie der ›Sinfonia come un grande lamento‹, das die Kapelle unter Herbert Blomstedt 1978 uraufführte. Mit ihm verliert die Musikwelt einen leidenschaftlichen und unermüdlichen Streiter für die Musik der Gegenwart“, so der Orchestervorstand der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Mit der Premiere der Neuinszenierung von „Weißen Rose“ in Semper Zwei am 11. März 2022 findet das Schaffen Udo Zimmermanns für die Neue Musik, die Musikstadt Dresden und die Semperoper eine posthume Würdigung.

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