Begleitend zur Tarifrunde Einzelhandel führt die ver.di-Jugend am Samstag eine Aktion unter dem Motto „Tatort Einzelhandel – Arbeiten bis zum Umfallen“. Mit der Aktion soll auf die besondere Belastung der Beschäftigten im Einzelhandel aufmerksam gemacht werden.

Unterstützt werden die Aktivisten von Streikenden aus Kaufland und netto-Filialen.

„Mit dieser Aktion wollen wir öffentlich machen, welchen Belastungen die Beschäftigten im Einzelhandel gerade in den letzten 20 Monaten während der Corona-Pandemie ausgesetzt waren. Dies steht im krassen Gegensatz zu den aktuellen Verhandlungen im Einzelhandel. Da verstecken sich die Arbeitgeber hinter Kleinstbetrieben, die vom Lockdown betroffen waren“, so ver.di Jugendsekretär Julian Anke.

Am Freitag hatten allein in Erfurt nochmals über 200 Verkäuferinnen und Verkäufer von Kaufland, netto, H&M und IKEA gegen die Verschleppungsstrategie der Arbeitgeber demonstriert. „Die Beschäftigten sind am Limit, ihre Geduld geht zu Ende, die Arbeitgeber müssen sich endlich in Richtung eines tragfähigen Angebotes bewegen, dass der guten Umsatzentwicklung und der hohen Inflationsrate Rechnung trägt“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.

2021 wurden hervorragende Umsätze realisiert. Da ist es nur zu verständlich, dass die Beschäftigten deutliche Einkommenserhöhungen erwarten.“

Im Einzelhandel- und Versandhandel boten die Arbeitgeber bisher für das erste Jahr bei 2 Nullmonaten 2 % zum 1. August und eine sogenannte Coronaprämie von 150 Euro. Im zweiten Jahr werden im Einzelhandel 1,4 % zum 1.6.22 angeboten.

ver.di fordert u.a. eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent plus 45 Euro monatlich. Darüber hinaus soll ein rentenfestes Mindestentgelt von 12,50 Euro pro Stunde festgeschrieben werden. Die Tarifverträge sollen für alle gelten und müssen dafür allgemeinverbindlich erklärt werden. Die Laufzeit soll an die Westlaufzeiten angepasst werden und für ver.di Mitglieder soll es 3 zusätzlich bezahlte freie „Gesundheitstage“ geben.

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