Die Grünen fordern eine umfassende Aufarbeitung der Geschehnisse rund um den 29.01.2022 in Leipzig, als Teilnehmer einer sogenannten Coronademo, unter ihnen viele Rechtsextremisten, NPD- und AfD-Mitglieder, eine Polizeikette durchbrachen, um auf das Gelände des Universitätsklinikums zu gelangen.

„Es handelt sich um die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, einen absoluten Schutzraum für Patient/-innen, die unter Angststörungen, Depressionen und anderen seelischen Erkrankungen leiden. Was für ein zusätzliches schlimmes Trauma dieser Sturm auf das Klinikgelände für diese Menschen bedeutete, wagt man sich kaum auszumalen. Es spielt daher keine Rolle, aus welchem Grund die Teilnehmer dieses Aufzugs mit Gewalt in das Klinikgelände eindrangen. Es muss dringend aufgearbeitet werden, wie es dazu kommen konnte. So etwas darf nie wieder passieren“, so Ulrike Böhm, Sprecherin der Leipziger Bündnisgrünen und selbst Ärztin.

Unter den Personen, die das Klinikgelände stürmten, befanden sich NPD-Mitglieder, ehemalige Mitglieder der Republikaner und stadtbekannte Reichsbürger. Zu dieser „Demo“ aufgerufen wurde im Kanal der „Freien Sachsen“.

„Wahrscheinlich sind nicht alle Teilnehmer/-innen der sogenannten Coronademos Rechte und Rechtsextreme. Aber spätestens seit gestern kann niemand, der in Leipzig an diesen Demonstrationen teilnimmt, mehr behaupten, dass er oder sie nicht wisse, dass es sich um von Rechtsextremisten organisierte Aktionen handelt, bei denen gezielt Gewalt eingesetzt wird. Wer dort noch immer mitläuft und sich nicht abgrenzt, macht sich mitschuldig“, so Ulrike Böhm weiter.

„Mit einer gesellschaftlichen Debatte über die Coronaschutzverordnung oder über die Impfpflicht haben diese immer gewalttätiger werdenden Aufzüge schon längst nichts mehr zu tun. Das muss allen Menschen klar sein.“

Für Montag, den 31.01.2022, ruft die rechte Szene in Leipzig erneut zu gewalttätigen Aufmärschen in Leipzig auf. Bündnis 90/Die Grünen Leipzig beteiligen sich an den Protestversammlungen unter dem Motto „Marschiergang? Läuft nicht!“ und rufen ihrerseits zur Beteiligung daran auf – mit Abstand und Anstand.

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