Die Stadt Leipzig begrüßt die mit Inkrafttreten der neuen Corona-Notfall-Verordnung am 14. Januar 2022 verbundene Öffnungsperspektive für die Kultureinrichtungen im Freistaat Sachsen. Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke hatte sich in einem offenen Brief im vergangenen Dezember dafür eingesetzt. Sie lobt zugleich das von der sächsischen Staatsregierung in Aussicht gestellte erneute Hilfsprogramm für die Kultur in Höhe von 30 Millionen Euro.

„Unsere Interventionen zeigen in der aktualisierten Corona-Notfall-Verordnung endlich Wirkung. Die massiven Hinweise aus dem Erfahrungsschatz der Kulturbranche wurden gehört. Ich freue mich außerordentlich, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Freistaat bei diesem wichtigen Thema verbessert. Die Öffnung von Museen und Ausstellungen ist somit unabhängig von Inzidenz und Bettenbelegung möglich und die Auslastungsbegrenzungen für Veranstaltungen wurden entscheidend erhöht.

Damit wird deutlich, dass die Kultur in Sachsen ein wichtiger Teil in der Bekämpfung der Folgen der Pandemie für die Gesellschaft ist und als ein Lösungsangebot gesehen wird. Dieses Signal ist die Wertschätzung, die die Kulturakteurinnen und -akteure unabhängig von der finanziellen Unterstützung lange vermisst haben“, sagt Jennicke und fügt hinzu: „Nun gilt es auch der Clublandschaft eine konkrete Perspektive zu geben, gleiches gilt für Bars und Diskotheken“.

Die vier städtischen Museen Stadtgeschichtliches Museum, Museum der bildenden Künste, Grassi Museum für Angewandte Kunst und Naturkundemuseum nutzen die Lockerungen und öffnen jeweils am 18. Januar wieder für Besucher. Die städtischen Bühnenhäuser Oper, Gewandhaus, Schauspiel und Theater der Jungen Welt planen ebenfalls die schrittweise Öffnung ab der kommenden Woche. Sie dürfen ihre Vorstellungen nun vor maximal 500 Besuchern geben. Im ursprünglichen Entwurf waren es nur 250 gewesen.

Dr. Skadi Jennicke betont zugleich mit Blick auf den künftigen Umgang mit der Pandemie: „Für viele Kulturschaffende und Institutionen sind Planungsvorläufe entscheidend. Eine Oper oder ein Theaterstück ist nicht von heute auf morgen wieder auf die Bühne gebracht. Es bedarf Probe- und Aufbauzeiten. Mit diesem Wissen ist es zwingend, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, wie Kultur mit der Pandemie erlebbar wird. Zur Beantwortung sind bundeseinheitliche Überlegungen zwingend.

Darüber hinaus brauchen wir einen Diskurs über Folgen der Pandemie für die Kultur in unserem Land. Es wird Veränderungen bei Programm, Publikum und dem Personal in Kultureinrichtungen geben, die einen zu gestaltenden Transformationsprozess in Gang setzen werden. Hier will und muss Kulturpolitik einen aktiven Part spielen. Die Annahme, dass es nach der Pandemie eine ‚Vorcoronakulturwelt‘ geben wird, wäre beim Blick auf die zurückliegenden Monate nicht klug“.

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