Die Bundesregierung hat ein Paket geschnürt, um die Belastung durch die gestiegenen Energiepreise aufzufangen. Energiezuschuss für Erwerbstätige, günstige ÖPNV-Tickets, Senkung der Spritsteuer usw. – das Milliardenpaket enthält eine Reihe Maßnahmen, zu denen sich Matthias Forßbohm, Präsident der Handwerkskammer zu Leipzig, wie folgt äußert:

„Es ist wichtig und dringend notwendig, die Belastungen aufzufangen und die Energiepreisspirale zu stoppen. Aber die gut gemeinten Maßnahmen der Ampel-Koalition bringen auf den zweiten Blick nicht nur Gutes mit sich.

Die Belastungssituationen der gewerblichen Wirtschaft, vor allem des Handwerks, werden nicht ausreichend berücksichtigt. Maßnahmen wie die einmalige 300-Euro-Energiepreispauschale zielen nur auf die Entlastung von Privathaushalten. Zudem muss dieser Bestandteil des Entlastungspakets von den Betrieben vorfinanziert und aufwändig abgewickelt werden. Bürokratieabbau geht anders!

Außerdem ist es inakzeptabel, dass die Senkung der Steuern auf Diesel nur halb so hoch ausfällt, wie auf Benzin. Das ist eine klare Benachteiligung der vielen Handwerksunternehmen, die mit ihren Leistungen die Energiewende in Deutschland vorantreiben. Viele sind aber trotzdem auf Diesel Transporter und -Baufahrzeuge angewiesen und dürften von der zeitlich befristeten Entlastung zu wenig profitieren. Hier sollte nachgebessert werden, um kleine und mittlere Firmen, die mit hohen Treibstoffkosten zu kämpfen haben, gezielter zu entlasten.

Das Entlastungspaket wirkt nicht zu Ende gedacht. Wer meint, das Paket enthalte Weitblick, Wumms und Nachhaltigkeit, der muss auch zu Kenntnis nehmen, dass allein die Abwicklung des Programms mehr Zeit in Anspruch nehmen wird, als die 90 Tage, in denen das Paket wirken soll.“

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