Dem Geläut der Gnadenkirche Wahren ist die diesjährige Ausstellung des Fördervereins Gemeindeaufbau der Gnadenkirche gewidmet. Zu deren Eröffnung, zugleich 155. Offener Abend, wird für Freitag, den 29. April 2022, 19.30 Uhr, herzlich in die Gnadenkirche Wahren, Opferweg, eingeladen.

Mit dieser Ausstellung soll das mehrere Jahre andauernde Bemühen der Gemeindemitglieder um neue Bronzeglocken für die Gnadenkirche gewürdigt werden.

1917, im 1. Weltkrieg, wurden für Rüstungszwecke zwei Bronzeglocken der Wahrener Kirche beschlagnahmt, die dritte Glocke versagte bald darauf ihren Dienst… Bereits 1919 konnten drei Eisenhartgussglocken als Ersatz erworben werden.

Nach der großen Kirchenrenovierung 1991-1993 standen dann neue Bronzeglocken ganz oben auf der Wunschliste der Kirchgemeinde. Aber es dauerte noch anderthalb Jahrzehnte bis dieses ehrgeizige Projekt in Angriff genommen werden konnte. Fotos, Dokumente, ein Glockenvideo und mehr präsentieren in der Ausstellung die einzelnen Etappen.

Zur Vernissage wird erstmals das Glockenvideo präsentiert. Kirchenhistoriker Gerhard Graf führt mit seinem Vortrag „Auf dem Weg zu Wahrens vollkommenem Geläut“ in die Ausstellung ein.

Der ehemalige Pfarrer der Gemeinde, Gottfried Schleinitz, trägt sein „Hymne an die Glocke“ vor, mit anschließenden Glockensegen. Für die musikalischen Zwischentöne sorgt Kantor Daniel Vogt.

Die Ausstellung ist geöffnet vom 30. April bis 1. Oktober 2022, jeden Sonnabend von 14 bis 16 Uhr, vor und nach Gottesdiensten und Veranstaltungen sowie nach telefonischer Absprache unter 0341-4611850.

In der Ausstellung wird der Weg dokumentiert: vom Beschluss des Kirchenvorstandes über vielfältige Bemühungen der Gemeinde und die aktive Arbeit des Glockenausschusses bis hin zum Glockenguss am 6. Juli 2012 in Sinn/Hessen in der Glockengießerei Rincker.

Weitere Höhepunkte waren dann die Ankunft der neuen Glocken an der Gnadenkirche, der Festgottesdienst zur Glockenweihe und die feierliche Indienstnahme mit dem ersten Läuten am 28. Oktober 2012 – gemeinsam und harmonisch mit den Glocken der katholischen Kirche St. Albert.

Fotos, Dokumente und das Glockenvideo repräsentieren in der Ausstellung diese einzelnen Etappen.

Zu sehen sind u.a.:

• die Flaschenpost der Bauarbeiter von 1919, die beim Öffnen des Turmmauerwerkes wiedergefunden wurde

• die Glockenakten von 1917-1919 über die Beschlagnahme der Bronzeglocken und den Erwerb der Eisenhartgussglocken

• ein Klöppel der alten Eisenhartgussglocken

• Modelle der Glockenzier für die neuen Bronzeglocken und vieles mehr

Eine umfangreiche Spendensammlung über mehrere Jahre, das Vermächtnis eines Gemeindegliedes und die großzügige Beihilfe des Regionalkirchenamtes Leipzig ermöglichten die Finanzierung des Projektes. In vielen Ausgaben der „Glocke“ wurde das Werden der neuen Glocken dokumentiert, die nun seit fast zehn Jahren zum Lobe Gottes und zur Freude der Gemeinde bei Freud und Leid vom Kirchturm rufen.

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