Um den Wiederaufbau in der Ukraine nach dem Krieg zu unterstützen, sollten auch die Stärken kommunaler Partnerschaften genutzt werden. Diese Empfehlung geht aus einem internationalen kommunalen Vernetzungstreffen zur Unterstützung der Ukraine hervor, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung organisiert wurde, unterstützt durch das Netzwerk Engagement Global und der „Servicestelle Kommunen in der einen Welt“.

Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning sagt: „Für den Wiederaufbau der Ukraine brauchen die Kommunen ein geeignetes Instrument des Bundes, um sich zugunsten ihrer Partnerstädte in der Ukraine engagieren zu können. Notwendig wäre ein Rahmenprogramm für den infrastrukturellen Wiederaufbau durch kleine Gruppen von Städten: Städtische Hilfe für konkrete Projekte in der Ukraine!“

Damit sich die Kommunen über reine Hilfsgüterlieferungen hinaus längerfristig für die Ukraine engagieren können, braucht es einen geeigneten organisatorischen und finanziellen Rahmen durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Auch wenn die Kommunen stark darin sind, praktische Hilfe für einzelne Städte zu leisten, wird Unterstützung des Bundes und der EU nötig sein, um ihre Anstrengungen zielgerichtet für größere Wiederaufbauprojekte bündeln zu können.

Nötig ist insbesondere ein personeller und finanzieller Beitrag beim Projektmanagement und mit Ansprechpartnern vor Ort in der Ukraine, etwa über Teams der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit.

An dem Vernetzungstreffen unter Leitung von Bundesministerin Svenja Schulze nahmen in der vergangenen Woche neben Ulrich Hörning auch der Oberbürgermeister der Stadt Kiew, Vitali Klitschko, Alfred Riedl, der Präsident des Österreichischen Gemeindebunds, sowie Dr. Bernd Vöhringer, der Oberbürgermeister der Stadt Sindelfingen, teil.

In der Diskussion wurde die besondere Bedeutung von Städtepartnerschaften für Hilfsleistungen und Wiederaufbau betont: Klitschko bezeichnete Städtepartnerschaften als Anknüpfungspunkt für direkte Hilfe, die über die jahrelang aufgebauten Kontakte und Beziehungen schnell und zielgerichtet arbeite.

Mit Kiew verbindet die Stadt Leipzig eine 60-jährige Partnerschaft – die älteste unter den bestehenden Leipziger Städtepartnerschaften. Leipzig hat Kiew seit Ausbruch des Krieges mit Hilfsgütern im Gesamtwert von mehr als zwei Millionen Euro unterstützt.

Für die bisher geleistete Unterstützung sprach Klitschko der Stadt seinen ausdrücklichen Dank aus. Er betonte zudem wie wichtig es sei, bereits jetzt mit dem Wiederaufbau ukrainischer Infrastruktur zu beginnen. Die Stadt Leipzig wird diese Bemühungen auf kommunaler Ebene unterstützen.

Weitere Diskussionsrunden im gleichen Rahmen zum Thema „Städtepartnerschaften und Hilfsleistungen“ sind geplant.

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