Für den Rückbau der teils eingestürzten Carolabrücke in Dresden gibt es einen Zeitplan. In Berlin werden Sondierungen zwischen Union und SPD unter gewaltigem Druck fortgesetzt. Und: US-Präsident Trump hat Militärhilfen seines Landes für die Ukraine vorerst gestoppt. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 4. März 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Carolebrücke in Dresden: Das ist der weitere Zeitplan

Die Dresdener Stadtverwaltung präsentierte am Dienstag ihren Fahrplan für den Rückbau der teilweise eingestürzten Carolabrücke. Darüber berichtet heute der MDR.

Demnach soll der vollständige Brückenabriss bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Der Zeitplan sieht aber schon ab Juni den Rückbau und die Entfernung der Brücken-Mittelteile vor, die noch über die Elbe verlaufen. Zuvor ist eine Sicherung der ins Wasser ragenden Bestandteile vorgesehen. Bereits im Sommer 2025 solle die freie Schifffahrt gewährleistet werden, die Kosten werden mit bis zum 18 Millionen Euro kalkuliert.

Unmittelbar beginnen soll jetzt im März die Suche nach Kriegsbomben, anschließend würde alles vorbereitet und abgesichert. Ein Teil der Carolabrücke mit Straßenbahngleisen war in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend eingestürzt, Tote oder Verletzte gab es zum Glück nicht. Ursachen: laut Experten Spannungskorrosion und Materialermüdung

Sondierungen zwischen Union und SPD in Berlin fortgesetzt

Mitten in einer angespannten Weltlage steht Deutschland derzeit nur mit einer kommissarischen Regierung da, während Koalitions-Sondierungen zwischen Union und SPD nach der Bundestagswahl vom 23. Februar laufen. Der Druck, schnell eine Regierung auf die Beine zu bekommen, ist angesichts innerer und äußerer Herausforderungen besonders groß.

Am Dienstag wurden die als vertraulich klassifizierten Gespräche in Berlin fortgesetzt. Gerüchte sprechen unter anderem von milliardenschweren Sondervermögen einerseits für die Bundeswehr und andererseits für Investitionen in die Infrastruktur.

CDU-Chef Friedrich Merz (69), mutmaßlich nächster Kanzler, erwartet nach letztem Stand der Dinge, dass am Mittwoch Ergebnisse zu Finanzierungsfragen vorliegen könnten. Eines ist klar: Der Druck, der auf allen Beteiligten lastet, dürfte kaum zu ermessen sein.

Trump beendet Ukraine-Militärhilfen, von der Leyen schlägt Rüstungspaket vor, Wehrpflichtdiskussion

Wieder mal kommt eine der Schlagzeilen des Tages von US-Präsident Donald Trump (78): Dieser hat am Montagabend (Ortszeit) die Militärhilfen für die Ukraine auf Eis gelegt – „vorübergehend“, wie es heißt.

Die befürchtete Entscheidung des exzentrischen Geschäftsmannes betrifft laut Medienberichten Waffen und Munition, die bestellt oder im Auslieferungsprozess sind. Der Wert beträgt mehrere hundert Millionen Dollar, die Zusendung war noch unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden auf den Weg gebracht worden.

Vermutet wird, dass Trump nach dem historischen Eklat im Weißen Haus den Druck Richtung Ukraine und Westen erhöht: Am Freitag hatten Trump und sein Vize J.D. Vance (40) den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) nach dessen Hinterfragung der US-Strategie für die Ukraine vor laufenden Kameras gemaßregelt, ihm mangelnden Respekt und Undankbarkeit unterstellt. Selbst altgediente Journalisten hatten so etwas noch nicht erlebt, hieß es. Nach dem öffentlichen Zerwürfnis war die geplante Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens mit den USA geplatzt.

Selenskyj und Europa sehen für einen stabilen Friedensschluss in der Ukraine, die seit drei Jahren gegen einen russischen Großangriff kämpft, belastbare US-Sicherheitsgarantien als nötig. Die Trump-Administration scheint bisher nicht bereit dazu und will offenbar mit der russischen Führung einen schnellen Deal abschließen. Einmal mehr zeigt sich womöglich: Europa kann sich im Ernstfall nicht mehr unbedingt auf die Hilfe der USA verlassen.

Die deutsche EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (66, CDU) schlug ein großes Rüstungspaket für Europa vor. Und auch die schnelle Rückkehr der 2011 in Deutschland ausgesetzten Wehpflicht wird seitens des Bundeswehrverbands und der CSU gefordert.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Norwegen für Zeitreisende: Zwei Autoren zeigen ihre eigene Sicht auf Land und Leute im Norden

Gute Lobbyisten und böse NGOs: Worum geht es Merz und Söder? Ein Kommentar

Eine Studie der Universität Leipzig: Wie häufig ist Mobbing in der Arbeitswelt?

Ausstellung des Schkeuditzer Astrofotografie Teams in Wolfen: Die Faszination des Sternhimmels

Experimentierfreude am Westflügel: Les Reines Prochaines und Feldmessung für die Familie

Was sonst noch wichtig war:

In Leipzig kollidierten ein PKW und eine Tram der Linie 4 miteinander, über Verletzte gab es zunächst noch keine Bestätigung.

Am Tag nach einem Vorfall mit Todesopfern und Verletzten in Mannheim, bei dem der Fahrer eines PKW möglicherweise absichtlich in eine Menschenmenge fuhr, sind weiterhin Fragen offen. Der Schock sitzt tief.

Nicht nur die Ukraine-Politik und die Zuwendung Trumps zum russischen Regime macht Sorgen, sondern auch die verhängten Zölle gegen Kanada, Mexiko und China, die seit heute in Kraft sind.

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