Der am 5. April begonnene Warnstreik am Klinikum Chemnitz wird seitens der ver.di um einen weiteren Tag verlängert und auf weitere Klinikstandorte ausgeweitet. Für den 6. April ruft die Gewerkschaft ver.di alle Beschäftigten aller Klinikstandorte in Chemnitz zum Warnstreik ab 5:45 Uhr bis 22:30 Uhr auf. Betroffen sind die Standorte Flemmingstraße 2 und 4, Bürgerst. 2, Dresdner Str. 178 und die Berufsfachschule des Klinikums.

Der Frust in der Belegschaft über das zuletzt vorgelegte Arbeitgeberangebot in den Tarifverhandlungen zu einem neuen Haustarifvertrag sei riesig, berichtet Andre Urmann, Verhandlungsführer bei der Gewerkschaft. Das Klinikum hatte ein Angebot unterbreitet, dass weder die seit zwei Jahren anhaltende Inflation noch den Abstand zum Branchentarifvertrag (TVöD-Krankenhäuser) angemessen berücksichtigt.

Das Argument der Geschäftsführung, die Tarifforderung der Gewerkschaft könne sich das Klinikum nicht leisten, weist der Gewerkschafter entschieden zurück. Geld sei für Bauprojekte in Millionenhöhe da. Die entscheidenden Leistungen im Krankenhaus würden aber die Beschäftigten erbringen.

Der aktuelle Personalmangel und die damit einhergehenden Folgen wären nicht nur für das Klinikpersonal, sondern auch für die Patientenversorgung zunehmend problematisch. Ein guter Tarifvertrag mache das Klinikum als Arbeitgeber attraktiver und eröffne die Chance, die Behandlungsqualität nachhaltig zu verbessern.

Die Tarifverhandlungen werden am 20.04.2023 fortgesetzt. Mit den Streiks erhofft sich die Gewerkschaft für ihre Mitglieder am Klinikum Chemnitz eine Tarifforderung in Höhe von insgesamt 18 Prozent durchzusetzen. Eine Notfall- und Mindestversorgung wird gewährleistet. Zu diesem Zweck hatte die ver.di am Dienstag mit dem Klinikum eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen.

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