Ende März hat die SPD-Landtagsfraktion ein Positionspapier zur Zukunft der medizinischen Versorgung in Sachsen beschlossen. Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, wie sich trotz zahlreicher Herausforderungen eine gute und leistungsfähige Landschaft an Krankenhäusern und Gesundheitszentren erhalten lässt. Das Papier ist unter https://www.spd-fraktion-sachsen.de/krankenhaus/ zu finden. Dazu erklärt Dirk Panter, SPD-Landtagsabgeordneter aus Leipzig:

„Die Schlagzeilen der letzten Wochen und Monate zum Thema Krankenhausversorgung verunsichern viele Menschen in unserem Land, auch in Leipzig. Denn die Herausforderungen sind groß und unsere Ansprüche an eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung noch größer. Der Mangel an Fachkräften, die Auswirkungen der demografischen Entwicklung vor allem in den ländlichen Regionen und der Wunsch nach einer umfassenden Versorgung vor Ort sind bisweilen schwer zu vereinbaren.“

„Auch hier in Leipzig wurde in den vergangenen Wochen viel über Krankenhäuser, beispielsweise über Wartezeiten in Notaufnahmen und über mögliche Lösungsansätze diskutiert. Sachsens Krankenhäuser brauchen genügend Personal und sollen auch in Zukunft eine hohe Qualität bieten.

Das müssen wir sicherstellen, auch und gerade in einer älter werdenden Gesellschaft – die Herausforderungen des demografischen Wandels spüren wir auch in Städten mit vergleichsweise junger Bevölkerung wie in Leipzig. Einen angemessenen Personalschlüssel sind wir darüber hinaus auch den vielen Menschen schuldig, die jeden Tag Großartiges bei der Versorgung von Patient/-innen leisten und gute Arbeitsbedingungen verdienen.

Mit modernen Konzepten, neuen Handlungsweisen und viel Zusammenarbeit ist das auch möglich. Zusammen mit Gesundheitsministerin Petra Köpping arbeitet die SPD-Fraktion im Freistaat daran, die medizinische Versorgung in Sachsen zukunftsfest zu machen.

Das novellierte Sächsische Krankenhausgesetz ist eine wichtige Grundlage, um eine zukunftsfeste Krankenhauslandschaft in Sachsen zu erhalten. Dabei ist es unabdingbar, den gesamten Freistaat im Blick zu haben, damit nicht nur in Großstädten wie Leipzig, sondern auch in deren Umgebung sowie im ländlichen Raum die Versorgung wohnortnah, an den Patient:innen orientiert und leistungsfähig sichergestellt werden kann.“

Das Papier legt den Fokus auf acht Bausteine:

  • Hohe Behandlungsqualität
  • Flächendeckende Grundversorgung
  • Entökonomisierung der Gesundheitsversorgung
  • Digitale Vernetzung und Telemedizin
  • Ausreichend Personal
  • Regionale Zusammenarbeit
  • Kooperation und Koordination
  • Mehr Investitionen für zukunftsfeste Strukturen

„Die Zukunft unserer Krankenhauslandschaft eignet sich nicht für Populismus. Es gibt nicht ‘die eine’ einfache Antwort. Deswegen legen wir mit dem Papier einen Vorschlag vor, der der Vernunft folgt. Nur eine gesamtheitliche Strategie wird zum Erfolg führen. Nicht jedes Krankenhaus muss für jeden Fachbereich spezialisiert sein.

Die Notfallversorgung kann z.B. auch von Gesundheitszentren gewährleistet werden. Die Sachsen erwarten eine gute, wohnortnahe Versorgung – insbesondere im Notfall. Diese wollen und werden wir sicherstellen. Dafür werden wir einige Dinge neu denken und anders anpacken müssen als bisher.“

„Damit die zukunftsfeste medizinische Versorgung gelingt, müssen alle zusammenarbeiten. Die neu geschaffene Möglichkeit der Regionalkonferenzen müssen insbesondere die Landkreise nutzen, um sich aktiv für die Versorgung vor Ort einzubringen. Mir als Finanzpolitiker ist es natürlich besonders wichtig, dass gute Vorhaben auch angemessen finanziert werden können.

Deshalb haben wir mit dem Doppelhaushalt 2023/24 nicht nur die Investitionsförderung für die Krankenhäuser weiter erhöht, sondern auch ein Budget für Modellvorhaben im Rahmen des neuen Krankenhausgesetzes zur Verfügung gestellt. Auf Landesebene werden wir uns auch weiter dafür einsetzen, die Investitionsmittel zu

erhöhen und langfristig zu sichern. Dabei ist es uns wichtig, deren Ausreichung noch stärker mit

den Zielen der integrierten Versorgung und der umfassenden Digitalisierung zu verknüpfen.
Das wird sich auch positiv auf Leipzig auswirken. Und auf Bundesebene diskutieren die Länder mit dem Bundesgesundheitsministerium wichtige Eckpunkte für eine zukunftsweisende Krankenhausreform.“

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