Die Beschäftigten des Dresdner Zoos haben die Nase voll: Obwohl sie städtische Aufgaben erfüllen, verdienen sie deutlich weniger als die Mitarbeiter*innen im öffentlichen Dienst. Der Arbeitgeber weigert sich, die Verhandlungen fortzusetzen. Jetzt drohen die Zoo-Mitarbeiter*innen mit zeitnahen Streiks.

Die zweite Tarifverhandlung zwischen der Zoo Dresden GmbH und ver.di endete am 17. Juli für die 82 Beschäftigten ohne nennenswerte Erfolge. Stattdessen wurde die Blockadehaltung des Arbeitgebers deutlich. So ließ der Zoo Dresden durchblicken, dass er keine weiteren Verhandlungen wünsche. Sein Angebot sei gut, ein Nachbesserungsbedarf werde deshalb nicht in Betracht gezogen. Schließlich seien die Personalkosten schon hoch genug, ließ die Geschäftsführung mitteilen.

Das sehen die Beschäftigten anders. Erstens fordern sie die Übernahme des aktuellen Tarifergebnisses des öffentlichen Dienstes. Zweitens soll endlich die Entgelttabelle schrittweise angepasst werden, um den anhaltenden Reallohnverlust zu stoppen und einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die drohende Altersarmut zu setzen. Derzeit erhalten die Zoo-Beschäftigten – entsprechend ihrer jeweiligen Eingruppierung in der Entgelttabelle des Öffentlichen Dienstes – nur etwa 90 Prozent des Gehalts von städtischen Mitarbeiter*innen.

Sollte sich dies nicht schnell ändern, könnte dem Zoo die temporäre Schließung drohen – und das bereits in den sächsischen Sommerferien! Denn die Beschäftigten haben die Nase gestrichen voll und sie sind bereit, dies auch deutlich zu machen.

Dazu ver.di-Verhandlungsführer Stefan Hilbig: „Die Blockadehaltung des Arbeitgebers gefährdet einen angemessenen Tarifabschluss und das schrittweise Anpassen der Tabellenentgelte an den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes. Das Verhalten der Zoo Dresden GmbH zeugt von wenig Respekt vor den Beschäftigten, die den Laden ja schließlich am Laufen halten! Es wird Zeit, dass der Arbeitgeber wieder an den Verhandlungstisch zurückkehrt und ein Angebot vorlegt, das den Reallohnverlust mindestens ausgleicht.“

Robert Braun, ver.di-Gewerkschaftssekretär, ergänzt: „Die Beschäftigten im Zoo verdienen mehr als nur 90 Prozent! Sieht der Arbeitgeber das anders, werden sie streiken – hundertprozentig!“

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