Sachsen hat in den zurückliegenden Jahren verstärkt das Engagement im Naturschutz gefördert. So erhielten sächsische Naturschutzstationen in diesem Jahr 2,45 Millionen Euro Unterstützung. Im Jahr 2017 waren es noch 1,5 Millionen Euro. Mit dem Mitmach-Projekt „iNUVERSUMM“ wird zudem das erfolgreiche Schmetterlingswiesen-Projekt „Puppenstuben gesucht“ nicht nur fortgeführt, sondern wurde auch erweitert.

Zudem sollen in Sachsen vier Naturschutzgroßprojekte starten, die – ausgehend von regionalem Engagement – durch das Land und den Bund unterstützt werden. Auf diese Fortschritte beim Naturschutz verwies Sachsens Umweltminister Wolfram Günther am Mittwoch (29.11.) anlässlich einer Tagung zu Sachsens Programm „Biologische Vielfalt 2030 – einfach machen“.

Günther: „Wir haben in Sachsen beim Schutz von Arten und Lebensräumen eine grundlegende Trendwende eingeleitet. Wir steuern mit vereinter Kraft und vielen zusätzlichen Ressourcen gegen den dramatischen Verlust an biologischer Vielfalt. Wir haben den Naturschutz auf der Fläche genauso gestärkt wie die Arbeitsstrukturen.

Eine Grundlage ist unser Biodiversitätsprogramm von 2022. Es hat zum Ziel, den signifikanten Rückgang der Artenvielfalt und Verlust von Lebensräumen zu stoppen und biologische Vielfalt in Sachsen wiederherzustellen, wo erforderlich. Das setzen wir gerade in großer Breite um. Der Verlust an biologischer Vielfalt ist eine der großen globalen Umweltkrisen, neben dem menschengemachten Klimawandel und der Verschmutzungskrise. Dazu müssen wir in Sachsen unseren Anteil leisten.

Zugleich wird Ökologie zunehmend ausgebremst, zuletzt im EU-Parlament. Das ist gefährlich. Es braucht vielmehr eine Trendumkehr. Als Freistaat werden wir das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger im Naturschutz genauso weiter unterstützen wie die professionellen Strukturen. Ich danke allen im Naturschutz Tätigen. Bleiben Sie dran!“

Zur Umsetzung des Programms „Biologische Vielfalt 2030 – einfach machen“ verwies der Minister unter anderem auf nachstehend aufgeführte Bereiche, in denen der Freistaat in letzter Zeit seine Aktivitäten und Förderangebote intensiviert hat.

Im Bereich des Flächennaturschutzes stehen vier neue Naturschutzgroßprojekte in den Startlöchern oder haben ihre Arbeit aufgenommen. Dabei handelt es sich um die Großprojekte „Lebensräume verbinden – Naturschutzgroßprojekt Erzgebirgskreis“ (bewilligt im Dezember 2022, Gesamtfläche ca. 789 km2), „DresdenNATUR Zwischen Elbtal, Binnendünen und Hochland“ (in Vorbereitung, Gesamtfläche ca. 107 km²), ein Naturschutzprojekt zu den Auen im Leipziger Raum (in Vorbereitung) und das Projekt „Grünes Band“ im Dreiländereck der Freistaaten Bayern, Sachsen und Thüringen (in Vorbereitung).

Das Mitmachprojekt „iNUVERSUMM – Raum und Zeit für Insekten“ für mehr „Natur vor der eigenen Haustür“ wird seit Frühjahr 2023 umgesetzt. Partner sind unter anderem der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) – Landesverband Sachsen e.V., das Senckenberg Museum für Tierkunde und zwölf regionale Projektpartner.

Zusätzlich zum laufenden sachsenweiten Auenprogramm wird mit dem Moor-Programm ein weiteres Programm zur Ökosystemwiederherstellung vorbereitet. Zugleich sind zahlreiche Vorhaben zur Moorrevitalisierung bereits umgesetzt. Genannt sei die Wiedervernässung von 700 ha im Erzgebirge durch den Staatsbetrieb Sachsenforst und der Projektstart „MooReSax“ zur aktiven Wiedervernässung von zehn Mooren (80 ha) bis 2025. Hierfür sollen auch Bundesmittel aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) genutzt werden.

Auch im Landeswald wird vermehrt Naturschutz betrieben. Den Rahmen bildet die „Integrative naturgemäße Waldwirtschaft“. Ansätze sind ein stärkeres Belassen abgestorbener Bäume und Hochstubben im Bestand unter Wahrung von Verkehrs- und Arbeitssicherheit, höhere Mischbaumartenanteile bei Pflanzung und Saat, die Reduktion und möglichst der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel oder die Naturverjüngung. Gut zehn Prozent der Landeswaldfläche unterliegen zudem einem Prozessschutz, das heißt, sie werden nicht bewirtschaftet. Hier erfolgt eine natürliche Waldentwicklung.

Weitere Informationen zum Thema und zum Biodiversitätsprogramm finden sich unter
Biologische Vielfalt – Natur und Biologische Vielfalt – sachsen.de

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