Einordnung der meteorologischen Situation: In den letzten 24 Stunden sind 40 bis zu 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter in Sachse gefallen, der anfangs als Schnee fiel und dann in Regen überging. Die wetterwirksame Luftmassengrenze hat sich zwischenzeitlich nach Nordosten verlagert. In der Folge strömt weiterhin milde Meeresluft ein und es bleibt regnerisch.

Die erwarteten Niederschlagshöhen in den nächsten 24 Stunden bleiben jedoch entgegen der bisherigen Vorhersage gering. Das Abschmelzen des vor allem in den Berglagen vorhandenen Schnees wird dadurch nicht so stark beschleunigt wie erwartet.

Einordnung der hydrologischen Situation: In der Mulde und ihren Nebenflüssen hat die Schneeschmelze in Verbindung mit Regen seit gestern zum verbreiteten Überschreiten von Hochwassermeldegrenzen bis in den Bereich der zweithöchsten Alarmstufe 3 geführt. In den kleineren Gewässern des Tief- und Hügellandes beginnt die Wasserführung langsam zurückzugehen.

Die Hauptfließgewässer werden dadurch in den nächsten Stunden vor allem durch die Schneeschmelze in den Berglagen gespeist. Die daraus resultierenden Wellenscheitel werden an der Mehrzahl der Pegel im Bereich der Alarmstufe 3 liegen. Ein Überschreiten der Richtwerte der höchsten Alarmstufe 4 wird zurzeit an keinem Hochwassermeldepegel erwartet.

In den Nebenflüssen der Elbe werden auch steigende Wasserstände beobachtet. An den Pegeln Elbersdorf an der Wesenitz und Herzogswalde 2 an der Triebisch sind die Richtwerte der Alarmstufe 1 und am Pegel Munzig 1 an der Triebisch der Richtwert der Alarmstufe 2 überschritten. Im Tagesverlauf wird die Wasserführung in allen Fließgewässern aufgrund des anhaltenden Tauwetters weiter langsam steigen.

Dabei können die Richtwerte der Alarmstufe 1 und vereinzelt der Alarmstufe 2 an weiteren Hochwassermeldepegeln erreicht werden. Da keine weiteren ergiebigen Niederschläge bis morgen früh vorhergesagt sind, wird nicht erwartet, dass die Richtwerte der Alarmstufe 3 an den Hochwassermeldepegeln erreicht werden. Ab morgen wird mit einer Beruhigung der Lage gerechnet und überall werden die Wasserstände langsam fallen.

In der Oberen Weißen Elster hat sich die Lage beruhigt. In der Unteren Weißen Elster werden die Wasserstände im Tagesverlauf weiter ansteigen. Am Pegel Kleindalzig an der Weißen Elster wird der Wasserstand den Richtwert der Alarmstufe 2 morgen am 1. Weihnachtstag geringfügig überschreiten.

In der Schwarzen Elster und der Spree werden überall noch steigende Wasserstände beobachtet. Dabei können die Richtwerte der Alarmstufe 1 und vereinzelt der Alarmstufe 2 an weiteren Hochwassermeldepegeln erreicht werden. Da keine weiteren ergiebigen Niederschläge bis morgen früh vorhergesagt sind, wird nicht erwartet, dass die Richtwerte der Alarmstufe 3 an den Hochwassermeldepegeln erreicht werden.

In der Lausitzer Neiße steigen die Wasserstände erneut an und haben am Pegel Zittau 1 den Richtwert der Alarmstufe 1 überschritten. Auch am Pegel Görlitz kann bis morgen der Richtwert der Alarmstufe 2 erreicht werden. An den Pegeln der Mandau können die Wasserstände erneut bis zur Alarmstufe 2 ansteigen.

Elbestrom

Im tschechischen Einzugsgebiet der Moldau und Elbe hat ein starker Abtauprozess begonnen und die Wasserführung steigt deutlich an. Es sind noch keine Hochwasserscheitel an den tschechischen Pegeln zu erkennen, sodass mit steigenden Wasserständen an den sächsischen Elbepegeln bis nach Weihnachten zu rechnen ist.

Bis zum 27.12. werden die Wasserstände am Pegel Schöna im Bereich der Alarmstufe 2 (500 bis 600 cm) ansteigen. Am Pegel Dresden wird mit einem Überschreiten des Wasserstandes der Alarmstufe 2 (500 cm) am 25.12. vormittags gerechnet, am Pegel Riesa kann die Alarmstufe 2 (600 cm) am 26.12. abends erreicht werden. Am 27.12. wird in der zweiten Tageshälfte am Pegel Torgau mit dem Erreichen der Alarmstufe 1 (580 cm) gerechnet.

In den Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken der Landestalsperrenverwaltung Sachsen stehen die Hochwasserrückhalteräume nahezu vollständig zur Verfügung.

Die Wasserstandsentwicklung in den Flüssen wird durch das Landeshochwasserzentrum weiter intensiv beobachtet und die Hochwasservorhersage wird auf Grundlage des konkreten Verlaufs des Abtauprozesses angepasst.

Was die Alarmstufen bedeuten: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/lhwz/hochwassermeldepegel-und-alarmstufen.html

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