Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Stiftung Umgebindehaus nahm Staatsminister Thomas Schmidt heute (12. April 2024) an einer Benefizveranstaltung in Seifhennersdorf teil und übernahm die Schirmherrschaft über die Stiftung.

„Das Umgebindehaus ist das Gesicht der Oberlausitz. Diese Häuser gehören zweifellos zu den eigenwilligsten und bezauberndsten Erscheinungen der Volksarchitektur“, so Staatsminister Schmidt. „Die Stiftung hat sich in den vergangenen 20 Jahren seit ihrer Gründung große Verdienste um den Erhalt vieler Umgebindehäuser erworben. Die Schirmherrschaft übernehme ich deshalb sehr gern.“

In den Dörfern südlich von Bautzen bis in die Region rund um Löbau und Zittau bilden die Umgebindehäuser eine einzigartige Architekturlandschaft. Etwa 6 500 solcher Haustypen in ganz Sachsen sind als Kulturdenkmal erfasst. Im Dreiländereck Polen–Tschechien–Deutschland sind heute noch rund 20 000 Häuser vorhanden. Dank der Umgebindehausbörse der Stiftung finden aktuell 20 bis 30 Häuser pro Jahr neue Besitzer, die das Haus sanieren, restaurieren und so dauerhaft erhalten.

Hintergrund

Die Stiftung Umgebindehaus wurde 2004 auf Initiative der damaligen Landeskonservatorin Prof. Dr. Rosemarie Pohlack mit den örtlichen Sparkassen als Gründungsstiftern gegründet. Seitdem setzt sich die gemeinnützige Stiftung für den Erhalt gefährdeter Umgebindehäuser, Schrotholzhäuser und ähnlicher Bauwerke ein. Sie unterstützt Eigentümer bei Anträgen, vermittelt Fachleute und Handwerksbetriebe. Außerdem findet jährlich im Mai der Tag des offenen Umgebindehauses statt. Alle zwei Jahre wird der Umgebindehauspreis vergeben, der mit 7 000 Euro dotiert ist.

Der Freistaat Sachsen unterstützt den Erhalt von Umgebindehäusern seit dem Jahr 2013 jährlich mit dem „Sonderprogramm Umgebinde und Fachwerk“. Die Mittel von zunächst 500 000 Euro wurden seit dem Jahr 2023 auf 800 000 Euro jährlich aufgestockt.

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