Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft alle Tarifbeschäftigten der MEDIAN Klinik Bad Gottleuba am Dienstag, den 8. Juli 2025 und am Mittwoch, den 9. Juli 2025, jeweils von 06:00 bis 22:30 Uhr zum ganztägigen Warnstreik auf. Der Leuchtturm des MEDIAN Konzern im Osten lässt nicht locker.
Mit dem ersten Warnstreik in der Geschichte der MEDIAN Klinik Bad Gottleuba am 10. Juni 2025, haben die Beschäftigten erfolgreich gezeigt, dass sie bereit sind, für die Weiterentwicklung ihres Tarifvertrages zu kämpfen. Mit einer hohen Streikbeteiligung stand der Therapie- und Schulbetrieb überwiegend still. Die Pflege und erzieherische Betreuung von Patient*innen lief teilweise im Notdienst.
Dennoch lehnt der Arbeitgeber Tarifverhandlungen mit ver.di ab. Gleichzeitig will er den Betriebsrat dazu zwingen, eine Vergütungsvereinbarung abzuschließen und hantiert vor den Beschäftigten sowie der Presse mit falschen Zahlen.
„Mit Blick auf den gesetzlichen Tarifvorbehalt bei Entgeltbestandteilen und ver.di als verhandlungswilligen Tarifpartner, verstehen wir nicht, warum der Arbeitgeber nicht dem mehrheitlichen Willen seiner Beschäftigten nachkommen will und sich mit uns an den Verhandlungstisch setzt“, so die zuständige Gewerkschaftssekretärin Nora Glaser.
Trotz Gesprächsangeboten und angezeigter Kompromissbereitschaft zur Forderungshöhe, lehnt der Arbeitgeber Tarifverhandlungen weiterhin ab. Damit ist klar – die Arbeitskampfmaßnahmen werden in den kommenden Wochen ausgeweitet werden müssen.
Eine Mitarbeiterin sagt hierzu: „Wir wollen nicht vom guten Willen des Arbeitgebers abhängig sein, sondern einen zukunftsfähigen Tarifvertrag. Dafür kämpfen wir.“ Auch die Patient*innen der MEDIAN Klinik Bad Gottleuba stehen trotz ausgefallener Therapiestunden hinter den Beschäftigten, ganz im Sinne von – eine gute Rehabilitation ist nur durch zufriedene Beschäftigte möglich.
Die Gewerkschaft ver.di ist davon überzeugt, in konstruktiven Gesprächen am Verhandlungstisch zu einem zufriedenstellenden Ergebnis für beide Seiten zu kommen und fordert den Arbeitgeber erneut auf die Verhandlungen aufzunehmen.
Ablauf des Streiks:
Der Ablauf des Warnstreiks ist wie folgt geplant: Frühdienst-Streikposten von 05:30 bis 08:00 Uhr am Haupteingang der Klinik, gegen 12:00 Uhr gibt es eine Streikdemonstration vom Streiklokal durch Bad Gottleuba mit Ende vor dem Haupteingang am Klinikgelände. Spätdienst-Streikposten von 12:15 bis 13:30 Uhr.
Für den Tag ist eine Notdienstvereinbarung vorgesehen, um die Versorgung der Rehabilitand*innen abzusichern. Damit senden wir ein klares Signal: Wir handeln verantwortungsbewusst – und wir meinen es ernst.
Aufgrund des abgelehnten Kompromissvorschlags zur Forderungshöhe fordern die Beschäftigten gemeinsam mit ver.di daher weiterhin: „Tabellenentgelte auf TVöD Niveau“:
- Anwendung der Anlage 1 TVöD – Eingruppierungssystematik
- Anwendung der Anlagen A, C, E TVöD – Entgelttabellen: Allgemeine Tabelle, Sozial- und Erziehungsdienst, Pflegedienst, Ärztlicher Dienst: Tarifvertrag auf TVöD-Niveau!
Hintergrund
Seit den letzten Tarifverhandlungen im Jahr 2016 gab es keine flächendeckenden Tariferhöhungen. Stattdessen hatte der Arbeitgeber, die MEDIAN Klinik Bad Gottleuba, nach eigenem Ermessen einzelnen Berufsgruppen individuelle Zulagen gewährt – das führte im Laufe der Zeit zu einer ungleichen Behandlung der Beschäftigten und damit zu einer hohen Unzufriedenheit.
Während in anderen Betriebsteilen des MEDIAN Konzern Entgeltbestandteile tarifvertraglichen Regelungen unterliegen, strebt MEDIAN in Bad Gottleuba eine rechtliche schwächere Lösung in Form einer Betriebsvereinbarung an. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen MEDIAN mit rund 18.000 Betten in etwa 120 Kliniken, Ambulanzen und Therapiezentren der größte Betreiber von Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland.





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