Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch hat heute (22. September 2025) den Bikegipfel 2025 im Marienschacht in Bannewitz eröffnet und damit gleichzeitig den Startschuss für die gemeinsame Weiterentwicklung des Fahrradtourismus in Sachsen gegeben.
Vorgestellt wurde in diesem Rahmen auch die neue Studie „Fahrradtourismus im Freistaat Sachsen“, die erstmals systematisch den Status quo des Radtourismus in Sachsen beschreibt und konkrete Handlungsansätze für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung aufzeigt. Dabei liegt der Fokus der Studie auf einer verbesserten Nutzung und Vermarktung der bestehenden Infrastruktur, weniger auf den Bau neuer Radwege.
Die Studie zeigt, dass der Fahrradtourismus für Sachsen eine beachtliche wirtschaftliche Bedeutung hat. Bereits jetzt lässt sich ein jährlicher Bruttoumsatz von 568,3 Mio. Euro verzeichnen, wobei noch erhebliches Marktpotential besteht. Um dieses Potential zu nutzen, beschreibt die Studie verschiedene Maßnahmenvorschläge in drei Handlungsfeldern Produktportfolio, Tourismusmarketing, Strukturen und Kompetenzen.
Konkret vorgeschlagen wird zum Beispiel die Einrichtung einer zentralen Anlauf- und Koordinierungsstelle für Rad- und Mountainbike-Tourismus, die Einrichtung neuer Themenrouten im Bereich Kultur, Kulinarik, Natur und Kurorte sowie eine bessere Vermarktung bestehender Routen. Dementsprechend sind das unter anderem nächste Schritte in der Umsetzung der Studie.
„Sachsen hat schon jetzt eine sehr gute rad- und biketouristische Ausgangslage. Großes Potential bieten die im Rahmen der Studie erhobenen sehr guten Bewertungen der Radgäste, der hohen Erlebnisqualität und dem Vorsprung im Mountainbike-Angebot. Wie wir das nutzen können, das zeigt uns die Studie Fahrradtourismus im Freistaat Sachsen. Dabei können wir an Bestehendes wie die Fachplanung Mountainbike-Tourismus Sachsen und an den Masterplan Tourismus anknüpfen, um den Freistaat als begehrtes Radtourismusland zu etablieren“, sagt Tourismusministerin Barbara Klepsch.
Die Studie knüpft an den Masterplan Tourismus Sachsen und dem darin formulierten Ziel der Entwicklung des Ganzjahrestourismus in Sachsen sowie der Fachplanung Mountainbike-Tourismus Sachsen an, wobei an dem Ziel, Sachsen zu einer der führenden grenzübergreifenden Destinationen zu entwickeln, festgehalten wird.
Etwa 130 Akteure aus Politik, Verwaltung, Landkreisen, Kommunen, Destinationsentwicklung, Tourismuswirtschaft, Radindustrie, Naturschutz, Forst und Gesundheit waren der Einladung von Tourismusministerin Barbara Klepsch gefolgt:
„Ich freue mich, dass sich zur heutigen Veranstaltung so zahlreiche Akteure aus verschiedenen Ebenen zusammengefunden haben, fachliche Ideen austauschen, Kontakte knüpfen und wir gemeinsam in die nächste Phase der Entwicklung des Fahrradtourismus in Sachsen starten können. Gleichzeitig danke ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das große Interesse und den Referenten für die hier gesetzten fachlichen Impulse, die uns nach vorne blicken lassen. Nur gemeinsam kann uns die Entwicklung des Fahrradtourismus in Sachsen gelingen.“
Richtungsweisende Impulse aus Wissenschaft und Praxis, für den klassischen Rad- wie auch den Mountainbike-Tourismus, gab Iris Hegemann vom Deutschen Tourismusverband mit ihrem Überblick über die Grundlagenuntersuchung „Fahrradtourismus in Deutschland“ und die damit verbundenen Qualitätsansprüche.
Georg Overs, Geschäftsführer von Villach Tourismus, berichtete von der Entwicklung des Fahrradtourismus in Kärnten – z. T. unter ähnlichen Vorzeichen wie in Sachsen.
Dr. Stephanie Bethmann von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg stellte aktuelle Forschungsergebnisse zum Verhältnis der Menschen, Natur und Landschaft in den Mittelpunkt.
Dirk Wetzel von der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg berichtete über die Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg und der TMB bei der Weiterentwicklung der Radverkehrsinfrastruktur bei unserem nördlichen Nachbarn.
Ferdinand Reb von der Tourismuszentrale Fichtelgebirge gab einen Einblick in die Entwicklung der Radregion Bayerisch-Böhmische Bäder und eine mögliche Anknüpfung nach Sachsen.
Konkret wird als Ergebnis der Radtourismusstudie an den folgenden Bereichen gearbeitet:
- Grenzübergreifende Zusammenarbeit verbessern bzw. neue grenzübergreifende Kooperationen vereinbaren, um existierende Angebote zu verbessern (z. B. Elberadweg, Oder-Neiße-Radweg, Stoneman Miriquidi, Blockline, Iron Curtain Trail, TrailCenter Rabenberg, Bikewelt Schöneck) und neue zu schaffen (z. B. Anschluss Sachsen an die Bayrisch-Böhmische-Bäderregion, Borderless Trails SN-CZ bei Sebnitz).
- Arbeit an neuen thematischen Angeboten, die die touristischen Stärken des Freistaats optimal verbinden: Kombination von Rad- und Bikeangeboten mit kultur-, stadt – und naturtouristischen Angeboten.
- Schaffung eines Landesgremiums Fahrradtourismus
- Verbesserung der Netzwerkarbeit für das Fahrradfahren und Biken. Unabhängig davon, ob z. B. verantwortlich für Gesundheit, Umwelt, Bildung, Nahverkehr, Hersteller, Wirtschaftsförderung oder Tourismus: Das Interesse für das Fahrradfahren eint.
- Durchführung einer ersten umsetzungsorientierten Fachveranstaltung auf der T&C in Leipzig am 22.11.
- Schulreisen und Feriencamps als attraktive Alternative in den Destinationen etablieren – um junge Zielgruppen frühzeitig für das Radfahren in Sachsen zu begeistern.
- Besser abgestimmt zwischen allen Beteiligten für den Rad- und Biketourismus im Freistaat werben
- Attraktive Pakete für Wochenend- und längere Aufenthalte in Zusammenarbeit mit den Betrieben – insbesondere in den Kur- und Erholungsorten – schaffen und dabei, wo möglich, fahrradtouristische Gesundheitsförderung verankern.
- gezielte Verbesserung der digitalen Datenbasis für bessere Planung und Vermarktung
Die gesamte Studie ist unter dem folgenden Link im Internet abrufbar: https://hochschalten.jetzt/rts25






Es gibt 4 Kommentare
Aber der Zeitgeist treibt inzwischen auch in Basel sein Unwesen. Ich wurde dieser Tage eines gelogenen Superblocks in Basel ansichtig. Gelogen, weil die Diagonalsperre an fraglicher Stelle seit Menschengedenken bereits vorhanden war. Überdies gehört zum fraglichen Areal seit Urzeiten ein großer Bereich mit Spielplätzen, parkartigen Wiesen sowie zwei Bolzplätzen. Das hat aber Eiferer nicht davon abgehalten, einen Superblock herbeizutrotzen, also Spielstraßen ausweisen zu lassen. Der Irrsinn wurde jüngst eingeweiht. Es kam dabei heraus, daß das eigentliche Ziel gewesen ist, mehr als 70 Laternenparkplätze (es gab seit 15 Jahren sowieso nur noch Anwohnerplätze) zugunsten von sinnlos hingeworfenen, leicht schrottigen Kisten, die anscheinend als Sitzgelegenheiten angesehen werden sollen, verschwinden zu lassen. Also nur zur Schikane der Mitmenschen. Unter https://www.bs.ch/pd/kantons-und-stadtentwicklung/grundlagen/superblock/superblock-test-matthaeus sieht man Erwachsene mit dem Slogan “Ich hab Bock auf Superblock”, man kann nicht anders, als an deren Zurechnungsfähigkeit mehr als zu zweifeln! Und zu allem Übel: die im Quartier stark vertretene Einwohnerschaft aus Armen, meist Migranten aus aller Welt, wird sich nie im Leben dafür erwärmen und sieht mit einer Mischung aus Verzweiflung und Verachtung auf diese Aktivitäten. Mit anderen Worten, klar ein Aufplusterprojekt von Privilegierten, die auf sich halten, die sich ein Eititei basteln wollen, um auf ihre Mitmenschen herabblicken zu können. Sinnlos, spalterisch, gentrifizierend. In Leipzig ist man in der Hildegardstraße längst auf eben diesem Holzweg.
In der Schweiz wird einfach geradelt und gut. Was ich hier im Appenzeller Land an Rennradlern sehe, das ist der Wahnsinn. In St. Gallen war am 19. dann auch sowas wie Parking Day. In einer Lücke saßen fünf einsame Aktivisten und das Programm war herumsitzen und “Lesung von Veloliteratur”. Drumherum und überall in der Stadt, fuhren einfach die Leute mit dem Rad. Ein unaufgeregter Flecken Erde.
Jetzt schlägt’s aber 13, lieber User “cx”, was soll denn “ganz normal doofes Treckingradeln auf Radwegen” sein?
Daß die o.g. Verlautbarungen von Ministerin Klepsch im Grunde genommen unlesbar sind, muß anscheinend so sein. Wenn ich “zahlreiche Akteure” lese, wird mir immer ganz mulmig. Ich frage mich, ob nun Schauspieler oder doch schon Nacktmodelle (m/w/d) gemeint sind.
Am Sonntag war in Basel wieder der “slowUp Basel-Dreiland”. 51000 Radler uns Radlerinnen fuhren auf einem schönen Rundkurs von insgesamt 62km: https://www.regiotrends.de/de/vorschau-anmeldungen/index.news.551849.sonne%2C-regen-und-gute-laune-beim-slowup-basel-dreiland—-rund-51.000-teilnehmende-haben-die-strecke-des-slowup-basel-dreiland-unter-die-raeder-genommen.html Ich war mittenmang und bin mehr als die Hälfte der Strecke mit dem Velo gefahren. So ein Ereignis möchte man auch Leipzig wünschen. Die hiesige sog. Radnacht, die keine Rücksicht auf den ÖV nimmt, ist einfach nicht vergleichbar.
Ich habe die Hoffnung aufgegeben, daß zu meinen Lebzeiten in Sachsen in Sachen Radtourismus außer frommen Worten noch etwas passiert. Die Interessenlagen scheinen festgefahren – Sachsenforst, Gemeinden, Autolobby…
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Das gilt aus meiner Sicht nicht nur für jegliche Mountainbike Aktivivtäten (Schöneck, Rabenberg, blablabla – alles ein Witz im Vergleich zu Tschechien oder selbst zu Thüringen!), sondern auch für ganz normal doofes Treckingradeln auf Radwegen. Elberadweg, daß ich nicht lache! Ewige Kilometer auf engen gefährlichen Landstraßen…