Ein kleiner Antrag der SPD-Fraktion ließ stutzen: Um 400.000 Euro wollen die Genossen die Zuschüsse für Garagen im Haushalt 2014 senken - auf dann noch 100.000 Euro. Die Haushaltsstelle umfasst selbst 1,5 Millionen Euro, aufgeteilt in Jahresscheiben von 500.000 Euro für 2013, 2014 und 2015. Bis Oktober aber habe noch niemand Geld aus diesem Posten abgerufen, begründet die SPD-Fraktion den Antrag. Aber wer nur?

Das wichtigste aktuelle Parkhausprojekt ist das in der Thomasiusstraße. 2012 wurde dazu insbesondere im Stadtbezirksbeirat Leipzig-Mitte heftig diskutiert. Am Ende votierte der Stadtrat dafür und stellte auch knapp 1,1 Millionen Euro aus der Stellplatzablösegebühr dafür bereit. Diese Gelder aus der Stellplatzablöse sind streng zweckgebunden. Sie müssen entweder zur Schaffung neuen Parkraums oder zur Verbesserung der Verkehrssituation etwa im Radwegenetz eingesetzt werden. Man kann das Geld also nur umschichten, nicht wirklich einsparen.

An der Ecke Thomasiusstraße / Käthe-Kollwitz-Straße will die Construkta GmbH ein Medizinisches Versorgungszentrum unter dem Namen “Thomasium” bauen. Dazu gehört auch ein Parkhaus, das nicht nur für den induzierten Verkehr des Versorgungszentrums und die geplante Konsum-Verkaufsstelle bereit steht, sondern auch für die Anrainer als Quartiersgarage zur Verfügung stehen soll. Nur der Baubeginn hat sich verzögert, sagt Johann Wagnermeyer, der Geschäftsführer der Construkta GmbH.Der Grund dafür sei ein Stück weiter stadteinwärts zu finden: der Erweiterungsbau der Medica-Klinik an der Käthe-Kollwitz-Straße erwies sich als komplizierter, als ursprünglich gedacht. Dazu gehört auch die schmale Straße, in der Baufahrzeuge nur unter Schwierigkeiten operieren können. Platz für eine ausufernde Baustelle gibt es erst recht nicht.

“Deswegen haben wir an der Thomasiusstraße erst einmal ein Baulager eingerichtet”, sagt Wagnermeyer. “Das werden wir auch noch eine Weile brauchen.”

Aber das Projekt “Thomasium” befände sich in Vorbereitung. Die Verträge zum Parkhaus und zur Konsum-Verkaufsstelle seien unterschrieben. Ein wenig Zeitdruck besteht schon, denn 2015 soll das Projekt fertig sein. “Aber da sehe ich kein Problem”, sagt Wagnermeyer. “Das Parkhaus besteht aus Fertigteilen und ist in wenigen Wochen hingestellt. Wichtiger ist die Gründung. Deswegen machen wir gerade auch noch eine gründliche Baugrunduntersuchung.” Binnen dreier Monate könne das Parkhaus hingestellt werden.

Auch der Bau des Medizinischen Versorgungszentrums sei zeitlich nicht das Problem. “Wenn wir erst mal bauen, ist auch das ruckzuck hingestellt”, so Wagnermeyer. Nur verzögere die Baustelle in der Käthe-Kollwitz-Straße 6 das Ganze um ungefähr ein Jahr. Wahrscheinlicher Baubeginn sei nun im Frühjahr 2014. “Und da wir Parkhaus und Versorgungszentrum parallel bauen, sehe ich da auch zeitlich kein Problem”, sagt Wagnermeyer.

www.construkta.de

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