Es sitzt im Ohr, dieser Spruch, den Neil Armstrong am 21. Juli 1969 sagte, als er als erster Mensch den Mond betrat: "That's one small step for man... " - "Es ist ein kleiner Schritt für einen Menschen ..." - Seitdem wimmelt es nur so von Schritten, die allüberall getan werden, als würden die Menschen jetzt erst laufen lernen. In der Georg-Schumann-Straße zum Beispiel: "Ein weiterer Schritt zur Revitalisierung der Georg-Schumann-Straße ist getan ..."

Man spürt regelrecht die Trainingsleistung, die zu diesem weiteren Schritt geführt hat. Jeder Schritt eine gewaltige Anstrengung. Aber es geht voran. Schleppend, mühsam, gut gepflastert.

Der Kreuzungsbereich der Georg-Schumann-Straße mit der Huygensstraße und der Seelenbinderstraße wurde zu einem urbanen Stadtplatz umgestaltet. Am Montag, 2. Dezember, übergab ihn Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau symbolisch an die Leipzigerinnen und Leipziger. Der so genannte Huygensplatz ist die erste “Perle” der “Perlenschnur Georg-Schumann-Straße”. Dieses Vorhaben, das in enger Abstimmung mit der Bürgerschaft konzipiert wurde, sieht die Umgestaltung von insgesamt fünf Platzbereichen zur Auflockerung der rund 4,5 Kilometer langen Magistrale vor. Als nächster soll im kommenden Jahr der Platz zwischen Slevogt- und Knopstraße – der so genannte Möckernsche Markt – ein neues Aussehen erhalten.

Der “Huygensplatz” ist durch die Einbeziehung eines Stücks der Seelenbinderstraße etwas größer geworden. Ab kommendem Frühjahr sollen auf ihm auch Märkte stattfinden. Die Straßenbahnwendeschleife wurde entfernt und die Platzfläche erhielt einen Belag aus Kleingranitpflaster, was sie pflegeleichter macht. Bäume wurden gepflanzt, genau elf Stück an der Zahl, zehn Sitzgelegenheiten wurden aufgestellt, wenn man die Betonquader denn als Sitzgelegenheit betrachtet. Schön sind sie nicht. Aber dafür wohl vandalismussicher.

Es wurde auch ein Versorgungspoller mit Stromanschluss für die künftige Marktnutzung installiert. Auf besonderen Wunsch vieler Anwohner fand auch eine historische Handschwengelpumpe auf dem Platz ihren Ort am Eingang zur Huygensstraße. Es ist eine Pumpe mit dem Motiv des kleinen Leipziger Löwen, der das Stadtwappen in seiner Pfote hält.Die Neuaufteilung der Fläche war im Frühjahr 2011 bereits in einem befristeten Versuch getestet worden.

Die Georg-Schumann-Straße ist im Integrierten Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2020 als “Handlungsschwerpunkt aufgrund teilräumlicher Wirkung” definiert. Die von der Stadtverwaltung gemeinsam mit lokalen Akteuren, Vertretern von Bürgervereinen und Stadträten erarbeitete Strategie zur Revitalisierung dieser Magistrale wird schrittweise umgesetzt. Schwerpunkte sind der Abschnitt zwischen Chausseehaus und Rathaus Wahren und der Abschnitt vom S-Bahnhof Möckern bis zur Slevogtstraße. Hierfür konnte die Stadt Fördermittel aus den Bund-Länder-Programmen Aktive Stadt- und Ortsteilzentren (SOP) sowie Stadtumbau Ost (SUO) akquirieren.

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Darüber hinaus ist die Georg-Schumann-Straße eines von sechs Modellvorhaben im Rahmen des Bundesforschungsprogramms Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt) im Forschungsfeld “Kooperation Konkret”. Schwerpunkte sind hier die Kombination von Maßnahmen aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Städtebau, Verkehr, Wirtschaft, Klima und Soziales und die entsprechende Bündelung der relevanten Förder- und Finanzierungsinstrumente.

Für den “Huygensplatz” bedeutet das: 670.000 Euro für ein Schmuckstück in Kleinpflaster, die Hälfte davon stammt aus dem Programm Aktive Stadt- und Ortsteilzentren. Und “Huygensplatz” bleibt vorerst natürlich in Gänsefüßchen, denn eine offizielle Benennung für den Platz gibt es noch nicht.

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