Da hat sich bestimmt jemand richtig Mühe gegeben, um einen Verwaltungsstandpunkt zum Grünen-Antrag zu formulieren, mit dem diese eine Entschärfung der Gefahrenstelle an der Kreuzung Kelchsteinline / Lauerscher Weg am Nordstrand des Cospudener Sees gefordert haben. Zumindest Grünen-Stadtrat Michael Schmidt fühlt sich irgendwie wie im falschen Film.

“Seit nunmehr sechs Jahren setzt sich meine Fraktion für das Anliegen vieler Bürgerinnen und Bürger ein, die zentrale Gefahrenstelle für Skater am Cosi zu entschärfen. Durch unseren neuerlichen Antrag, dies baulich zu realisieren, musste die Verwaltung nunmehr Stellung beziehen. Und was da zum Vorschein kommt, ist eigentlich kaum zu glauben”, kommentiert Michael Schmidt den Verwaltungsstandpunkt zum Antrag der Fraktion, eine Ausweichstelle für Skater zur gefahrlosen Überquerung der Kopfsteinpflasterkreuzung zwischen der Zufahrt Nordstrand/Ringweg zu schaffen.

“Durch die Initiative meiner Fraktion wurde im Jahr 2008 durch mehrere Ämter eine Variantenuntersuchung durchgeführt, in deren Ergebnis eine realisierbare Lösungsvariante gefunden wurde”, geht er auf die Vorgeschichte des Antrags ein, der am Ende genau das formuliert, was sechs Jahre Ämter-Arbeit als Ergebnis hatten. Das müsste jetzt nur noch beschlossen und umgesetzt werden.”Diese greift genau das Anliegen des aktuellen Antrages meiner Fraktion auf, die Führung der Skater auf einen 1,60 m breiten Asphaltstreifen zu verlagern. Begründet wurde die notwendige bauliche Umsetzung damit, dass der Kreuzungsbereich eine reale Gefahrenstelle für Skater darstelle und zahlreiche Bürgeranfragen den Wunsch nach einer Entschärfung und baulichen Korrektur beinhalten. Dies werde zudem auch von den Leipziger Skatervereinen befürwortet. Ebenso berichtet die Verwaltung, dass es bereits zu Stürzen und Verletzungen gekommen ist”, geht Schmidt auf den Anlass des Antrags ein. Was ja schon verblüffend genug ist. Denn nach sechs Jahren noch immer keine Lösung umgesetzt zu haben für ein bekanntes Problem, das wird auch für das Tempo der Leipziger Stadtverwaltung langsam rekordverdächtig.

“Bei einem solchen, erkanntermaßen großen Bedarf und vor dem Hintergrund der Gefahrenabwehr, zu der sich die Stadtspitze verpflichtet sehen sollte, ist es mir schon schleierhaft, warum die Ergebnisse der eigens beauftragten Variantenuntersuchung nicht umgehend umgesetzt wurden”, sagt Schmidt. “Sogar jetzt weigert sich die Stadtspitze, der Forderung nach der baulichen Entschärfung des Weges für Skater nachzukommen und schlägt stattdessen vor, die Untersuchungsergebnisse nochmals einer Untersuchung zu unterziehen.”

An dem Punkt versteht er das Nichthandeln der Verwaltung nicht mehr. “Statt Prüfergebnisse zu überprüfen, um zu prüfen, ob bei der weiteren Prüfung der Prüfung endlich das gewünschte Prüfergebnis herauskommt und die Stadt kein Geld für bauliche Veränderungen des Status quo ausgeben muss, sollte sich die Stadtspitze endlich bewusst werden, dass es sich hier um ein Anliegen vieler Bürger handelt und weitere Verletzungen von Hobbyskatern nur durch die umgehende Umsetzung der Prüfergebnisse verhindert werden können! Schildbürgertum ist hier fehl am Platz!”

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