Lückenschluss, nennen es die Leipziger Verkehrsbetriebe: 2017 soll endlich das letzte verbliebene Stück auf der Stadtbahnlinie 15 gebaut werden. Nach dem gewaltigen Umbauprogramm in der Lützner Straße, das 2014 endlich beendet werden konnte, fehlt jetzt auf dieser Linie nur noch ein fast winziges Teilstück von 350 Meter Länge.

Und jetzt ist man in den Abstimmungen zwischen dem Stadtkonzern und der Stadt endlich so weit, einen Termin für diesen Umbau ins Auge fassen zu können. Von März bis Dezember 2017 soll das Stück Prager Straße zwischen Johannisplatz und Gutenbergplatz vor allem im Kreuzungsbereich Stephanstraße ertüchtigt werden.

Im Juni will OBM Burkhard Jung auf Vorschlag von Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau im Stadtrat die Vorlage zum Bau- und Finanzierungsbeschluss einbringen.

Man sieht es dem Stück Straße nicht an: Aber hier ist tatsächlich seit Jahrzehnten eine Sanierung fällig. Die Straßenbahn fährt hier sogar noch auf den alten Betonverbundplatten. Die Bewohner des angrenzenden Alten Johannisfriedhofs stört das nicht weiter, die Bewohner des neu errichteten LKG-Quartiers aber schon.

Vorgesehen ist, den 350 Meter langen Straßenabschnitt grundhaft auszubauen und damit auch die Lücke im stadtbahngerechten Ausbau der Tram-Linie 15 zu schließen. Die Straßenbahn soll jetzt in diesem Straßenabschnitt ebenfalls eine separierte Trasse bekommen, die zur Lärmminderung und aus gestalterischen Gründen als Rasengleis gebaut wird. Die Anlagen für Fußgänger und Radfahrer auf beiden Seiten sollen erneuert werden.

Und dann ist da ja auch noch diese Stephanstraße, die hier auf die Prager Straße mündet. Man kann sich schon mal drauf freuen: Hier soll jetzt eine weitere Ampelanlage die Verkehrsteilnehmer erfreuen. Aus Sicht der Stadt soll die Ampel an der Einmündung für einen störungsarmen Verkehrsfluss sorgen und die Leistungsfähigkeit des Knotens gewährleisten. Das ist dann die nächste Ampelanlage in einer Straße, die für Radfahrer sowieso schon völlig verampelt ist.

Die Ampelanlage am Gutenbergplatz – gerade mal 100 Meter weiter – soll saniert werden. Bei beiden Straßenknoten ändert sich dann auch die Geometrie. Beide Knoten werden auch mit Blindenleitsystemen ausgestattet.

 

Einmündung der Stephanstraße auf die Prager Straße: Hier soll eine Ampel hin. Foto: Ralf Julke
Einmündung der Stephanstraße auf die Prager Straße: Hier soll eine Ampel hin. Foto: Ralf Julke

Die Kastanien an der stadteinwärtigen Fahrbahn der Prager Straße am Alten Johannisfriedhof sollen erhalten bleiben. Nur in der Abfahrt des Knotens Gutenbergplatz muss zugunsten der verbesserten Geometrie der Kreuzung ein Baum gefällt werden, teilt die Stadt mit. Für ihn sei im Umfeld eine Ersatzpflanzung vorgesehen.

Bauherren dieses komplexen Vorhabens sind die Stadt, die Leipziger Verkehrsbetriebe und die Leipziger Wasserwerke. Gebaut wird in mehreren Phasen. Bereits Anfang Juli 2016 beginnen die Wasserwerke mit umfangreichen Arbeiten an ihren Anlagen in der stadtauswärtigen Fahrbahn.

Von Mitte März bis Mitte Dezember 2017 erfolgen dann Straßen- und Gleisbau.

Die Gesamtkosten für den städtischen Anteil an dem Projekt betragen 2,1 Millionen Euro. Davon sollen knapp 1,5 Millionen Euro über Fördermittel finanziert werden. Die Kosten für Wasserwerke und Verkehrsbetriebe kommen dann noch extra.

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Der Ampelwahn der Verkehrsplaner scheint mir eher ein Schildbürgerstreich zu sein.

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