Am Ende war’s dann mit dem Geld ein bisschen knapp bei Unister. Auch schon vor dem tragischen Ausflug von Geschäftsführer Thomas Wagner nach Venedig. Schon im Dezember 2015 hat sich das Unternehmen von einem alten Traum getrennt. Da vermeldete es den Verkauf seines Grundstücks an der Goethestraße, Adresse Brühl 76. Hier wollte man eigentlich eine prächtige Firmenzentrale bauen. Nun kommt ein Hotel hin.

Den Käufer wollte Unister im Dezember nicht verraten. „Unister verzichtet vorerst auf den Bau einer neuen Firmenzentrale in Leipzig“, teilte man mit. „Das 2.780 Quadratmeter große Areal in der Leipziger Innenstadt wurde jetzt von der Unister Tochter Opernpark-Center GmbH verkauft. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Auch der Käufer bleibt auf eigenen Wunsch bis auf Weiteres ungenannt.“

Im April wurde dann klar, wer das attraktive Grundstück in bester City-Lage erworben hat: die britische Markenholding Whitbread. Sie will in Leipzig ihr drittes deutsches Budgethotel „Premier Inn“ eröffnen. Das teilte das Unternehmen im Mai offiziell mit. „Die mit über 700 Hotels größte Hotelkette in Großbritannien startet ihr Deutschland-Abenteuer mit angezogener Handbremse“, berichtete die „Immobilien-Zeitung“ zu dem Anlass.

Im Februar 2016 wurde das erste Premier Inn in Frankfurt eröffnet, das zweite wird in München entstehen. Mit Leipzig wird auch Hamburg ins Visier genommen. Bis 2020 will man sechs bis acht Hotels in Deutschland betreiben.

Noch in diesem Jahr soll Baubeginn sein. Die Errichtung eines „Premier Inn“ am Brühl 76 soll bis 2018 geschafft sein. 180 Zimmer soll das neue Hotel bieten. Die IHK gibt zwar noch keine Bausumme an. Im Internet kursiert eine Summe von 5 Millionen Euro. Aber bei der Größenordnung dürfte es sich eher um eine zweistellige Millioneninvestition handeln. Wenn es dabei bleibt und der Brexit nicht auch die Expansionspläne von „Pemier Inn“ durcheinander wirbelt.

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Insolvenzanmeldung: Wie weiter mit Unister?

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