Ab Montag, 7. Mai, wird es ernst in Plagwitz. Dann wird – mit einjähriger Verspätung – endlich die Plagwitzer Brücke im Verlauf von Käthe-Kollwitz-Straße/Karl-Heine-Straße abgerissen. Seit Jahren schon gilt die Brücke als grenzwertig. Doch immer wieder fehlte es am Geld, um die Brücke endlich zu erneuern. 2017 stand sie schon im Plan. Aber dann erhöhten sich die kalkulierten Kosten deutlich.

Große Hinweisschilder im Umfeld kündigen bereits seit einigen Tagen die bevorstehende Sperrung der Plagwitzer Brücke an. Ab Montag, 7. Mai, wird die wichtige Ost-West-Verbindung im Zuge der Karl-Heine-Straße abgetragen und durch einen Neubau ersetzt.

Parallel werden auch Teile der Karl-Heine-Straße erneuert. Die Ausbaustrecke reicht vom Klingerweg bis zur Erich-Zeigner-Allee. Einzelne Bauarbeiten sind außerdem im Bereich zwischen Ferdinand-Lassalle-Straße und Klingerweg geplant.

Die Plagwitzer Brücke ist ein „Dauerbehelf“ aus dem Jahr 1961, die auf bestehenden alten Widerlagern des Vorgängerbaus errichtet worden war. Die neuen Widerlager sollen nun auf Stahlbeton-Bohrpfählen gegründet werden. Auch der neue Überbau wird aus Stahlprofilen sowie einer Stahlbeton-Fahrbahnplatte hergestellt.

Vorgesehen ist eine Konstruktion als Einfeldbauwerk ohne Zwischenpfeiler, um eine maximale Durchlässigkeit für den Bootsverkehr zu erreichen. Die erste Plagwitzer Brücke hatte einst noch Carl Heine selbst erbauen lassen und damit eine Direktverbindung von Leipzig nach Plagwitz geschaffen – gegen den Widerstand der Leipziger Obrigkeit.

Die Plagwitzer Brücke im Verlauf der Karl-Heine-Straße. Foto: Marko Hofmann
Die Plagwitzer Brücke im Verlauf der Karl-Heine-Straße. Foto: Marko Hofmann

War der jetzige Brückenneubau noch für 4,5 Millionen Euro (davon geplanten 3,3 Millionen Euro Fördermittel) geplant gewesen, stiegen die kalkulierten Kosten 2017 auf nunmehr rund 6,2 Millionen Euro. Die städtischen Betriebe nutzen die Gelegenheit, um auch Gleise und Leitungen im Bereich rechts und links der Brücke zu erneuern.

Die Umleitungen

Ab Montag wird der stadtauswärtige Durchgangsverkehr für Kraftfahrzeuge über die Marschnerstraße, Edvard-Grieg-Allee, Karl-Tauchnitz-Straße und den Schleußiger Weg umgeleitet. Stadteinwärts führen Umleitungen über die Brünner Straße, Antonienstraße, Schleußiger Weg und Erich-Zeigner-Allee, Schleußiger Weg. Um die Gefahr von Staus vor allem in den ersten Tagen der Vollsperrung möglichst gering zu halten, wird Autofahrern auch bei guter Ortskenntnis die Nutzung der ausgewiesenen Umleitungsstrecken empfohlen.

Anliegern und Anwohnern steht während eines Großteils der Bauzeit der Klingerweg als Ausweichroute zur Verfügung.

Für Fußgänger und Radfahrer wird es ab Mitte Juli eine Behelfsbrücke südlich der Plagwitzer Brücke geben. Bis dahin bleibt der nördliche Gehweg der alten Plagwitzer Brücke für den Fußgänger- und Radverkehr weiterhin nutzbar.

Umgeleitet wird ab Montag auch die Straßenbahnlinie 14. Stadtauswärts verkehrt sie zwischen den Haltestellen Westplatz und Felsenkeller über Friedrich-Ebert-Straße, Waldplatz, Jahnallee und Zschochersche Straße. Stadteinwärts fährt die Linie 14 zwischen den Haltestellen Felsenkeller und Goerdelerring zudem über den Ranstädter Steinweg. Die Haltestelle Nonnenstraße kann nicht bedient werden. Die Linien 1 und 2 sowie die Nachtbus-Linien N1 und N2 verkehren wie gewohnt über den Klingerweg.

Der Bauablauf des Großprojektes, das bis Ende Dezember 2019 abgeschlossen sein soll, ist straff geplant: Straße und Brücke werden soweit möglich zeitgleich gebaut. Eine besondere Herausforderung ist die Baustellenlogistik, denn das Baufeld in der Karl-Heine-Straße wird gleichzeitig Andienstrecke für Baufahrzeuge von und zur Brückenbaustelle sein.

Deutliche Kostenerhöhung zwingt zur Verschiebung des Bauprojekts Plagwitzer Brücke in den Mai 2018

Deutliche Kostenerhöhung zwingt zur Verschiebung des Bauprojekts Plagwitzer Brücke in den Mai 2018

 

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