Auf dem Leipziger Wohnungsmarkt fehlen preiswerte Wohnungen, gerade für Menschen, die es nicht so dicke haben oder gar auf Bürgergeld angewiesen sind. Die Stadt Leipzig versucht zwar alles, den sozialen Wohnungsbau zu befördern. Doch es entstehen trotzdem zu wenige neue Wohnungen mit gedeckelter Miete. Und inzwischen kommt noch ein weiteres Phänomen hinzu, das die Linksfraktion im Leipziger Stadtrat angefragt hat: Selbst die mietpreisgebundenen Wohnungen liegen immer öfter über den von der Stadt gewährten Kosten der Unterkunft.

Zwar wurden auch 2024 in Leipzig 2.711 Wohnungen in neuen und bestehenden Gebäuden fertiggestellt. In den beiden Vorjahren waren es 2.557 Wohnungen in 2023 und 2.659 Wohnungen in 2022, hatte im Oktober das Amt für Bauordnung, Denkmalpflege auch auf eine Linke-Anfrage hin mitgeteilt. Doch die allerwenigsten Wohnungen waren Wohnungen mit Mietpreisbindung: „Mit Förderungen durch das Land Sachsen wurden in Leipzig im Jahr 2024 207 Wohnungen und in 2025 (Stand: 20.10.2025) 259 Wohnungen fertiggestellt.“

Und die Quadratmetermiete ist auch bei den mietpreisgebundenen Wohnungen gestiegen, sodass selbst die geförderten Wohnungen jetzt immer öfter die von der Stadt festgelegten Kosten der Unterkunft übersteigen.

Das macht die jüngste Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion deutlich, die die Stadt einfach mal fragte: „Wie viele dieser fertiggestellten mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen und wie viele der Wohnungen gemäß Frage 1 hatten eine angemessene Miete gemäß den Richtwerten für Kosten der Unterkunft?“

Die in 2024 und 2025 in Leipzig fertiggestellten mietpreisgebundenen Wohnungn und ihr Verhältnis zu den Kosten der Unterkunft. Grafik: Stadt Leipzig
Die 2024 und 2025 in Leipzig fertiggestellten mietpreisgebundenen Wohnungn und ihr Verhältnis zu den Kosten der Unterkunft. Grafik: Stadt Leipzig

Das Ergebnis kann man in der Tabelle nachschauen. Das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung fasst das in seiner Antwort so zusammen: „Es sind gemäß Frage 1 in den Jahren 2024 und 2025 738 Wohnungen im Bereich der mietpreis- und belegungsgebundenen Wohnungen fertiggestellt worden.“

Aber von diesen Wohnungen lagen dann schon 183 über den von der Stadt gewährleisteten Kosten der Unterkunft. Die Antragsteller zahlen dann entweder aus dem kargen Bürgergeld drauf, obwohl sie offiziell in einer Sozialwohnung leben. Oder die Stadt rafft sich auf, die Sätze für die Kosten der Unterkunft in Leipzig wieder deutlich anzuheben.

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