Der Kulturetat der Stadt Leipzig beträgt ca. 100 Mio Euro. Dennoch ist es bisher nicht möglich gewesen alle Spielstätten der (Hoch-)Kultur zu sanieren. Kleine Bühnen wie bspw. die Connewitzer Kammerspiele stehen immer wieder mal kurz vor dem finanziellen Aus. Mit dem Gutachten über die Zukunft der Spielstätten der Hochkultur sollte u.a. eine breite Diskussion angestoßen werden.

Werden Sie die Hochkultur wieder beim entsprechenden Dezernenten für Kultur ansiedeln?

Das wäre eine meiner ersten Amtshandlungen.

Werden Sie die Verwaltung dazu bringen, dass tatsächlich 5 % des Kulturetats für die freie Szene ausgegeben werden, wie es vom Stadtrat beschlossen wurde?

Selbstverständlich. Stadtratsbeschlüsse sind für mich bindend. Die Haushaltsstelle muss – wie der gesamte Haushalt – den Anforderungen von Klarheit und Wahrheit genügen. Es ist zu prüfen, inwiefern einzelne Einrichtungen tatsächlich zur Freien Szene gehören.

Wie werden Sie mit dem Actori-Gutachten umgehen?

Gemeinsam mit dem Stadtrat müssen aus ihm die notwendigen Konsequenzen gezogen werden. Strukturveränderungen in den Eigenbetrieben sind notwendig, sie dürfen aber keinesfalls einseitig dem Zweck der Einsparung dienen. Es ist vielmehr notwendig, die Organisation der Kulturbetriebe an gegenwärtige künstlerische und soziale Entwicklungen anzupassen und eine klare Zielstellung hinsichtlich ihrer Ausrichtung zu formulieren.

Die Fusion aller vier Häuser zu einem Mehrspartenhaus ist in meinen Augen wenig zweckmäßig. Sinnvoll ist meines Erachtens nur das Szenario, Oper und GWH verwaltungsseitig zusammenzuführen.

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