Die Sachsenwahl am 31. August kennt zwei "Black Boxes". Eine ist die AfD, die andere sind die in den letzten Jahren basisorientierter entstandenen "Freien Wähler" im Freistaat. Was mit einem Achtungserfolg 2012 mit Markranstädts heutigem Bürgermeister Jens Spiske begann, hatte eine kleine Delle, als es bei der Kommunalwahl in Leipzig nur einem Kandidaten der Sprung in den Stadtrat gelang. Doch schon im Landkreis Leipzig zeigte sich ein anderes Bild davon, was die Sachsen von den freien Listen zumindest bei der aktuellen Kommunalwahl hielten.

Denn hier punktete die “Unabhängige Wählervereinigung” am 25. Mai 2014 mit 14 Sitzen im Kreistag und fand sich als vierte Kraft hinter CDU (34), Die Linke (18) und SPD (15) wieder. Sachsenweit stellte die Wählervereinigung 98 Gemeinderäte ohne die kreisfreien Städte, also Leipzig, Chemnitz und Dresden. Salopp formuliert – auf dem weiten Sachsenland sind die Freien Wähler damit bei den Räten die vierte Kraft in Sachsen hinter CDU, Linke und SPD und stellen die ersten Bürgermeister in kleineren Gemeinden. Doch es fehlen noch die Stimmen der großen Städte, die insgesamt 11,5 Prozent Wählergunst kommen aus den ländlicheren Gebieten. In den Städten blieben sie auch 2014 unterdurchschnittlich, in Leipzig ein, in Dresden zwei Ratssitze, in Chemnitz keinen.

So kommt es, dass aktuelle Umfragen für die Freien Wähler eine Tendenz von 2,5 Prozent bei der Landtagswahl 2014 zeigen.

Grund genug, beim Wahlkampfauftakt am 1. August in Leipzig “Schwung” zu versprechen – der Einzug in den sächsischen Landtag wird kein leichter Gang und der Ort Leipzig war bewusst gewählt. Vor dem Gewandhaus Leipzig gab es Musik von “The Mocks” und die programmatischen Punkte und Spitzenkandidat Steffen Große (46) erklärte: “Sachsen hat sich in den vergangenen Jahren stabil entwickelt, aber es fehlt an neuen und frischen Ideen.”

“Wir sind der kommunale Riese in Sachsen und nun wollen wir mit unserem Wissen um die Probleme vor Ort im Landtag mitgestalten”, ergänzte Landesvorsitzender Bernd Gerber. Das ist der Kern, eine neue Art des Politikmachens, eine neue Kultur in der Politik: Mehr Miteinander statt Gegeneinander – pragmatische Politik. Die beste Lösung für die Bürger wird mit dem Bürger getroffen. Entscheidungen müssen vor Ort funktionieren, also genau dort, wo die Stärken der Freien Wähler liegen. Die Partei will sich für starke Kommunen und Regionen und weniger zentrale Bevormundung einsetzen.

Diese Kompetenz aus den Ortschaftsräten, den Kreistagen, den Gemeinde- und Stadträten will die Partei nun erstmals in den Sächsischen Landtag tragen.

Das Programm der Freien Wähler Sachsen gibt es unter:
www.sn.freiewaehler.eu

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