Radfahrer sind jeden Tag mittendrin in der Leipziger Belastungssuppe – ob das unzumutbare Kreuzungen sind, fehlende Radwege, fehlende Aufstellflächen und diskriminierende Ampelschaltungen oder die hohe Schadstoffbelastung. Das Umweltforschungszentrum (UFZ) will jetzt die wirklich empfundene Belastung der Leipziger/-innen beim Radfahren und auch beim Zufußgehen erkunden und ruft zur Teilnahme an einer Studie auf.

Wie stark sind Leipziger Radfahrer/-innen und Fußgänger/-innen von Umweltbelastungen im Stadtverkehr betroffen? UFZ-Wissenschaftler suchen für den Zeitraum von Juni bis August Freiwillige, die auf ihren alltäglichen Wegen mit unseren Umwelt-Trackern Feinstaub, Hitze und Lärm messen und so unsere Forschung unterstützen.

Auch in Leipzig macht sich der Klimanotstand bemerkbar: Erhöhte Temperaturen in der Innenstadt, schwankende Intensitäten von Luftschadstoffen und Lärm. Solche urbanen Umweltfaktoren werden nur an wenigen Messstationen registriert. Aber jede Person hat ihr individuelles Belastungsprofil!

Um diese sogenannten Expositionen und deren Wahrnehmung für jede einzelne Person zu analysieren, rüstet das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Leipziger Radfahrer/-innen und Fußgänger/-innen im Rahmen einer Studie mit Sensoren aus, deren Daten auf einem Smartphone gesammelt werden.

Diese Sensoren bestehen aus einem Smartphone, das mit einem Klettband am Oberarm getragen wird, sowie einem Messegerät zum Umhängen. Anders als bei Fitness-Trackern, welche Gesundheitsdaten aufzeichnen, sammeln diese „Umwelt-Tracker“ Daten zu den persönlichen Umweltbedingungen der Studienteilnehmer/-innen.

Die Forscher/-innen des Umweltforschungszentrums wollen wissen, wo und wann die Leipziger/-innen in ihrem Alltag belastenden Umweltfaktoren ausgesetzt sind: Gibt es Mehrfachbelastungen, zum Beispiel mit Hitze und Feinstaub und Lärm gleichzeitig? Welche Personen sind besonders betroffen? Wie nehmen Radfahrende die Luft-, Lärm- und Hitzebelastung im Sommer wahr und wie stimmt dies mit den Messdaten überein, insbesondere bei Hitzewellen?

Da man viele Umweltfaktoren nicht direkt „fühlen“ kann, ist es besonders spannend, mit dem Tracker bisher unbekannte und unentdeckte Hotspots von Umweltrisiken im Stadtgebiet aufzudecken – und das für jede Person individuell, betonen die Forscher und suchen jetzt natürlich möglichst viele Leipziger/-innen, die zu Fuß oder mit dem Rad und dem umgeschnallten Umwelttracker die Daten sammeln, die den Forschern ein Bild von den tatsächlichen Umweltbelastungen im Leipziger Straßenraum geben.

Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden alle, die mitmachen wollen, unter: www.ufz.de/umwelttracker

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 78: Wie Corona auch das Leben der Leipziger verändert hat

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