Schichtdienst, unbezahlte Überstunden, stressige Wochenenden und ein schmales Gehalt. Für viele junge Sachsen sind das offenbar die Kriterien bei der Wahl des Traumjobs. Die Polizei verzeichnet dieses Jahr fast doppelt so viele Bewerber wie im Vorjahr.

Waren 2013 noch 4.567 Schulabgänger scharf auf den Job in Uniform, sind es in diesem Jahr 8.735. Das entspricht einer Steigerung von 91,3 Prozent. Das Innenministerium führt den Erfolg auf die Rekrutierungskampagne “Verdächtig gute Jobs!”, der neuen Homepage, der Nutzung von Facebook und das Schülerpraktikum zurück.

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Der größte Zuwachs ist in der Altergruppe der 15- und 16-Jährigen zu verzeichnen. Hier bewarben sich 368 Schülerinnen und Schüler im Jahr 2013, die damals noch wegen des Alters abgelehnt werden mussten. In diesem Jahr konnten durch das Auswahlteam 838 Bewerbungseingänge gezählt werden. Durch die Absenkung des Mindestalters am Tag der Einstellung auf 16 Jahre ist der Übergang von der Schule zur Berufsausbildung nun auch bei der Polizei nahtlos für alle Schülerinnen und Schüler möglich.

Auch die Gruppe der über 25-jährigen Bewerber, die sich ab diesem Jahr bei der Polizei bewerben konnte, ist stark angestiegen. Zum Stichtag haben sich 2372 Interessenten aus dieser Altersgruppe registriert. Nun beginnt das Auswahlverfahren, das allen Beteiligten viel Kraft und Durchhaltevermögen abverlangen wird.

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