Seit 2 Wochen erst trainieren auch wirklich alle Neuzugänge mit, da ist es klar, dass sich die Mannschaft noch finden muss. Was die Zuschauer beim ersten Heimtest geboten bekamen, sah streckenweise aber schon gut aus, auch wenn Trainer Dr. Ivan Vojtko noch Verbesserungspotenzial sah.

“Das ist noch kein ProA-Niveau. Wir mĂĽssen in allen Bereichen noch besser arbeiten, bei den Rebounds, den Fastbreaks und dĂĽrfen nicht so viele FreiwĂĽrfe zulassen”, rekapitulierte er nach dem Spiel. Ihn ärgerte sichtlich, dass die zeitweise deutliche FĂĽhrung im 4. Viertel erstmals zu einem RĂĽckstand wurde. “Gott sei Dank konnten wir das noch drehen.”
Tatsächlich hatten die noch in vorläufigen Trikots spielenden Leipziger gut losgelegt. Zwischen den Würfen aus der Mitteldistanz wurden immer wieder Dreier eingestreut und die Fünf auf dem Parkett harmonierten schon ganz gut. Auch der Gegner USK Prag zog jedoch nach kleinen Startschwierigkeiten mit und so stand es Ende des ersten Viertels 24:20.

Im zweiten Viertel glichen die Gäste aus, doch Dreispunktspiele durch Nicholas Freer und Kai-Uwe Kranz stellten die Führung wieder her. Die Hausherren zogen in der kleinen Mehrzweckhalle der Arena sogar bis auf 43:31 davon, Grund genug für Gästetrainer Ken Scalabroni eine Auszeit zu nehmen. Er schien die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Männer sicherten sich gegen Ende der ersten Halbzeit mehr Offensivrebounds, auch wenn sie den Abstand bis zur Halbzeit nur um einen Zähler verkleinerten (48:37).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit dauerte es ein wenig, bis wieder Punkte auf die Anzeigetafel kamen. Erst nach 100 gespielten Sekunden landete der Ball wieder im Ring, der SchĂĽtze war ein Prager. Die Uni-Riesen konnten erst nach zweieinhalb Minuten wieder punkten, Kai-Uwe Kranz brach den Bann der FehlwĂĽrfe. Das schien seinem Team Selbstvertrauen zu verleihen, wenig später begeisterten Kevin Schaffartzik und Nicholas Freer die Zuschauer mit einem “Alley Hoop”-Versuch. Perfekt passte das Timing allerdings noch nicht, der Pass auf Freer war etwas zu hoch und der Dunking misslang.
Prag spielte nun routinierter und konnte es vor dem Schlussviertel noch einmal spannend machen. Der Abstand betrug nur noch 7 Punkte. Beim Spielstand von 66:63 fĂĽr die Leipziger sprang Neuzugang Chris McClellan einem gestohlenen Ball hinterher und rutschte bäuchlings ĂĽber den Anschreiber-Tisch. Minutenlang konnte nun die Anzeige nicht bedient werden, eine umgekippte Wasserflasche hatte die Sicherung herausfliegen lassen. “Das passiert mir zum ersten Mal, dass ich die Uhr auĂźer Gefecht setze”, sagte der Aufbauspieler nach dem Spiel. Als Ersatz wurde schlieĂźlich eine Klapptafel und Uhren zum Handstoppen besorgt, so dass die Zuschauer auf der prall gefĂĽllten TribĂĽne zumindest den Punktestand weiter verfolgen konnten.

Trainer und Spieler bejubelten mit dem Anhang kurz den Erfolg. Dann aber wurde Vojtko schnell realistisch: “Der Sieg im ersten quasi-Heimspiel ist schon wichtig und gibt Selbstvertrauen. Allerdings waren die Gegner auch mĂĽde und hätten uns sonst richtig Probleme gemacht. Ich erwarte noch von dem ein oder anderen Spieler Steigerungen. Christopher Gadley ist erst seit 10 Tagen hier und hat eben erst Kondition fĂĽr 10-15 Minuten. Ich will ihn auf etwa 25 Minuten bringen.” Doch bedenkt man die kurze Zeit, die die Mannschaft erst zum Kennenlernen hatte, gibt dieses Spiel Grund zur Hoffnung, ab dem Saisonstart am 29. September in der ProA mitmischen zu können.

Zuvor gibt es noch die wirkliche Saisoneröffnung in der großen Halle der Arena am 16. September. Gespielt wird gegen den tschechischen Erstligisten Usti nad Labem.

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