Eine wilde Partie lieferten sich die Uni-Riesen und der SC Rist Wedel am Samstagabend. Zwölf Führungswechsel kosteten beiden Trainern Nerven. Es sah im dritten Viertel zunächst nicht so aus, als könnten die Gastgeber das bessere Ende für sich haben. Ganz schön eingeschenkt bekamen sie und das, obwohl sie den herausragenden Mann aus dem vergangenen Play-Off Halbfinale, Dante Watkins, besser im Griff hatten. Viele Fouls auf beiden Seiten trugen zum hektischen Spielverlauf bei.

Daran hatten allerdings auch die Unparteiischen ihren Anteil. Ihre Laissez-Faire-Linie zu Beginn des Spiels schlug unvermittelt um. Plötzlich wurden leichte Berührungen als Fouls gepfiffen, obwohl zunächst an Körperkontakt erstaunlich viel erlaubt war. Die Spieler wirkten verwirrt und regten sich mehrmals so auf, dass es nachvollziehbare technische Fouls gab.

Trainer Martin Scholz erzürnte allerdings etwas anderes. “Ich habe gefühlte 15 Auszeiten genommen und immer wieder erklärt, wie wir gegen die Zonenverteidigung der Wedeler spielen müssen.” Letzlich habe die Mannschaft dann endlich die Zone geknackt. Auch die Umschaltbewegungen gefielen ihm noch nicht. Zu viele einfache Korbleger ließen seine Männer in der ersten Halbzeit zu. Dafür hatte Geschäftsführer Christoph Stumpf eine Erklärung: “Viele unserer Spieler sind noch recht jung und mit sechs Neuzugängen können noch nicht alle Abläufe passen.”
Dass es aber zunehmend besser läuft, war in der Begegnung gegen die Spieler von der Nordseeküste zu sehen. Durch eine clevere gemeinsame Aktion umstellten drei Uni-Riesen einen Gegner unter dem Korb, so dass dieser keine Chance mehr hatte zu dribbeln oder den Ball zu passen. Nach drei Sekunden pfiffen die Schiedsrichter regelkonform ab, da sich ein Spieler nur so lange in der Zone unter dem Korb aufhalten darf.

Auch an anderen Stellen wurde das kontinuierlich besser werdende Zusammenspiel deutlich, so auch in der Anfangsphase, als die Verteidigung im Verbund den Wedelern sichtlich Probleme bereitete. Damit wiederum war auch Martin Scholz zufrieden: “Es hat eine Mannschaft auf dem Feld gestanden und wir haben eben an Position sechs oder sieben noch eine andere Qualität als Wedel.”

Auch Kapitän Jorge Schmidt sah den Zusammenhalt als entscheidend an. “Wir haben nie aufgegeben, auch nicht bei 12 Punkten Rückstand. In der zweiten Hälfte ist es uns dann auch besser gelungen die Würfe schwer zu machen, so konnten wir das Spiel über eine Mannschaftsverteidigung noch drehen.” Den Sieg sichern konnte sich das Team erst in der Schlussminute, denn auch während der letzten fünf Minuten wechselte die Führung fünf Mal.

Mit dem Heimsieg dürften die Uni-Riesen nun in der Nordstaffel gut angekommen sein. Kleine Schwächen gilt es sicher noch zu verbessern, doch die Zuschauer hatten hörbar Gefallen an der Spannung, die es mit Sicherheit nicht das letzte Mal in der Saison zu fühlen gab.
Die Statistik zum Spiel:
http://live.zweite-basketball-bundesliga.de/g/100251?s=boxscore

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