Das Nachholspiel gegen die Kickers Markkleeberg wollten die Chemiker am Gründonnerstag unbedingt gewinnen. Denn durch die drei Punkte, die der BSG vom Sächsischen Fußballverband wegen der zu wenigen Schiedsrichter aberkannt werden, hätten die Leutzscher ansonsten den Blick allmählich gen Abstiegszone richten müssen.

So aber sind es beruhigende sieben Punkte bis zur Abstiegszone und die Mannschaft kann weiter für eine möglichst gute Tabellenposition kämpfen. Schließlich beginnt auch langsam die Phase, in der sich Trainer und sportliche Leitung ihre Spieler genau anschauen, um über Verbleib oder Abgabe zu entscheiden.
Allerdings begann die Partie beiderseits verhalten. Doch schnell machten die Platzherren ihren Siegeswillen klar und tauchten teilweise zu fünft vor dem Markkleeberger Tor auf. Bei der ersten Großchance in der 11. Minute fehlte noch etwas Glück. Stephan Schammer verrannte sich schon fast in der Kickers-Abwehr, behielt aber irgendwie den Ball und zog ab. Er traf aber nur den Innenpfosten, von wo aus die Kugel einen vorösterlichen Ausflug die Torlinie entlang vollzog, schließlich aber ins Aus kullerte. Quasi im Gegenzug erzielten die Gäste mit ihrem ersten guten Angriff die Führung (0:1/ 13.). Es schien, als ärgerten sich die Männer von René Behring noch über die verpasste Gelegenheit, denn sie vernachlässigten sträflich ihr Mittelfeld. “Andreas Rudolf hatte einfach keine Chance, der Fehler passiert schon viel früher,” analysierte der Chemie-Trainer. Alexander Portleroy sah dies rückblickend aber auch als einen Weckruf. “Wir mussten auf jeden Fall mehr tun. Dass wir besser spielen können wissen wir, aber die Hauptsache heute waren einfach die drei Punkte.” Tatsächlich legten er und seine Mitspieler deutlich zu und zeigten sich unbeeindruckt vom Rückstand.
Folgerichtig währte dieser auch nicht lange. In der 15. Minute gelangte ein Kopfball vom Elfmeterpunkt zu Norman Lee Ganda, der noch einen Verteidiger aussteigen ließ, bevor Florian Zita seinen strammen Schuss abblockte. Doch Matthias van der Weth war zur Stelle und erzielte den verdienten 1:1-Ausgleich. Überhaupt war es der Tag der Nachschüsse, auch Alexander Portleroys Treffer zum 2:1 war einer. Er erwischte einen nicht konsequent geklärten Ball nach einer Ecke und netzte von der Strafraumgrenze ein (2:1/ 36.). Chemie kam bis zum Pausenpfiff zu weiteren guten Chancen, aber an der Anzeigetafel tat sich noch nichts. Das änderte sich erst nach genau einer Stunde, und der Markkleeberger Rico Balzer half kräftig mit. An der eigenen 16er-Linie sprang er unter dem Ball durch, wodurch die Kugel Norman Lee Ganda vor die Füße fiel. Es war leichtes Spiel für den Stürmer und ein unhaltbarer Schuss für Florian Zita (3:1/ 60.).

Leider verflachte das Spiel dann zunehmend. Es wurde erschreckend deutlich, warum Markkleeberg mit mageren 5 Punkten aus 21 Partien am Ende der Tabelle steht. Die Leutzscher stimmten sich im Schongang schon auf das Osterfest ein. “Gegen einen besseren Gegner dürfen wir so eine zweite Hälfte nicht spielen”, erkannte Alexander Portleroy. Schon im nächsten Spiel wartet in Grimma ein solcher, nämlich der Tabellenvierte. Am 15. April wird wohl wieder Daniel Lippmann das Tor der BSG Chemie hüten, eine Krankheit Anfang der Woche setzte ihn diesmal außer Gefecht.

Zuvor veranstaltet der Verein gemeinsam mit der TuS Leutzsch auf deren Gelände ein Nachwuchstraining. Die jungen Fußballer sind am Ostermontag von 10:00 bis 12:30 Uhr eingeladen ihr Können zu zeigen. Danach findet das Spiel der zweiten Mannschaft ebenfalls auf dem Rasen der TuS Leutzsch statt.
Torfolge: 0:1 Sinkevitch (11.), 1:1 van der Weth (13.), 2:1 Portleroy (36.), 3:1 Lee Ganda (60.)
Zuschauer: 544 im Alfred-Kunze-Sportpark, Leipzig

Weitere Informationen zum Nachwuchstraining:
www.chemie-leipzig.de

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