Turbulenter Tag bei RB Leipzig: Mittags stellten sich Trainer Alexander Zorniger und Vorstandschef Florian Müller den Fragen der Journalisten in Sachen Kaderplanung. Am frühen Mittwoch-Abend fegten die Rasenballer den Goslarer SC mit 3:1 ab.

Der Test in Lüttchendorf (Sachsen-Anhalt) stand unter keinem guten Stern. Unbekannte hatten in der Nacht zum Montag den Sportplatz mit Hassparolen verunstaltet, sogar ein starkes Unkrautgift auf dem Grün versprüht. “Unser Statement dazu ist, dass wir trotzdem antreten”, so Müller vor der Partie.

Gegen den Regionalligisten konnte Zorniger erstmals auf die genesenen Timo Röttger und Marcus Hoffmann zurückgreifen. Beide standen in der Startelf. Patrick Koronkiewicz verteidigte diesmal auf der linken Seite, Juri Judt rückte wie angekündigt ins defensive Mittelfeld. Die Leipziger mühten sich redlich, das vom Coach geforderte schnelle Umschalten und aggressive Verteidigen gegen den Ball umzusetzen. Die Goslarer hielten lange dagegen, erwiesen sich für die Rasenballer unter dem Strich aber nur als besserer Sparringpartner.

Nach einer halben Stunde profitierte Daniel Frahn von einem Fehlpass und zwang Schlussmann Nico Lauenstein mit einem Schuss aus 20 Metern zu einer Glanzparade. Sechs Minuten Später: Röttger flankte nach innen, Frahn stieg hoch zum Kopfball, fand aber am Goslarer Torwart erneut seinen Meister. Doch Roman Wallner staubte blitzschnell in Torjägermanier zum 1:0 Pausenstand ab (36.).
Zur Halbzeit wechselte Zorniger wie erwartet zehn neue Kicker ein. Nur Koronkiewicz durfte durchspielen. Wie in den letzten Tests experimentierte der Trainer mit seinen Männern. Stefan Kutschke war für die rechte Außenbahn zuständig, Henrik Ernst rückte nach zwei Einsätzen als Innenverteidiger wieder ins zentrale Mittelfeld und Paul Schinke auf den Posten des Linksverteidigers. Koronkiewicz nun auf der rechten Seite. Das neuformierte Team benötigte einige Minuten, um in die Partie zu kommen. Das machte sich Goslar zu nutze. Nach einem Angriff über die rechte Seite schob Steve Ridder aus kurzer Distanz zum 1:1 ein (53.) Drei Minuten später die Reaktion der Leipziger: Carsten Kammlott bediente Kutschke , der zimmerte das Leder aus 17 Metern rotzfrech in den Torwinkel (56.). Vier Minuten später der nächste Treffer: Sebastian Heidinger zog aus 25 Metern ab, sein Schuss setzte tückisch auf und schlug im langen Eck ein (60.)

Auch nach dem 3:1 beherrschten die Rot-Weißen das Spiel und hatten weitere Möglichkeiten, das Ergebnis auszubauen. “Es war über die gesamte Spielzeit ein engagierter Auftritt, bei dem sich die Spieler sehr gut bewegt haben – und das trotzdem sie heute bereits eine intensive Schnellkraft-Trainingseinheit in den Beinen hatten”, zog Zorniger ein positives Fazit. “Wir haben in der Abwehr, im Verbund mit den beiden Sechsern, kompakt gestanden und über die Außenpositionen immer wieder ordentlich Druck gemacht.” Selbst das von ihm geforderte Gegenpressing habe teils schon hervorragend funktioniert. Im taktischen Bereich erkannte der Übungsleiter aber noch Lücken: “Daran werden wir in den nächsten Wochen weiter feilen.”

Am kommenden Samstag steht der nächste Test ins Haus. In Grimma empfangen die Leipziger den tschechischen Erstligisten FK Teplice (Anstoß: 17 Uhr). Bis nächsten Montag möchte der Club die noch ausstehenden Freundschaftsspiele bekannt geben. Glaubt man Zornigers Worten bei der heutigen Pressekonferenz, ist vielleicht ein namhafter Gegner dabei.

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