Nach drei Niederlagen in Folge will der 1. FC Lok am Samstag, 13:30 Uhr, endlich wieder punkten. Doch das dürfte eine schwere Nummer werden. Drittliga-Absteiger Carl Zeiss Jena kommt nach Leipzig und wird im Zentralstadion, in das Lok ausweichen muss, keine Laufkundschaft sein. Die Jungs aus dem "Paradies" sind bisher noch ohne Saisonniederlage.

Aber trotzdem läuft noch nicht alles rund bei den Thüringern, denn in vier Spielen hat man bisher auch erst zweimal gewonnen und das jeweils knapp. Die Siege bei Union II (1:0) und zuletzt zu Hause gegen Neustrelitz (2:1) katapultierten die vom ehemaligen 2.Liga-Trainer Petrik Sander betreuten Blau-Gelb-Weißen in die Spitzengruppe der engen Regionalliga.

Dort hätte auch Lok stehen können, doch sowohl zu Hause gegen Energie Cottbus II als auch beim FSV Zwickau nutzte das Team von Marco Rose seine Chancen nicht und leistete sich hinten einen Fehler zuviel. “Ich habe aber nicht das Gefühl, dass uns das beeinflusst. Die Jungs sind hochkonzentriert und wollen unbedingt punkten. Die Voraussetzungen dafür sind da”, so Rose. Wie schon beim Auftritt in Zwickau muss er auf Stammtorhüter Christopher Gäng (Bauchmuskelzerrung) und Linksverteidiger Alexis Theodosiadis (muskuläre Probleme) verzichten. Dafür sind die zuletzt angeschlagenen Christoph Schulz, Fatih Alemdar und Tino Oechsner zurück im Training.
Gut möglich, dass Alemdar wieder rechts für Neuzugang Albert Spahiu ran darf. Spahiu offenbarte in Zwickau noch Probleme bei der Anpassung an die Körperlichkeit der Regionalliga. Möglicherweise spielen aber auch beide, denn Rose hat Kevin Walthier unter der Woche in die zweite Mannschaft verbannt. Walthier machte in der Vorbereitung einen guten Eindruck, war gegen RB bester Mann, schwächelte aber zuletzt gegen Cottbus II und Zwickau. Vor der Saison war sich Rose sicher: “Ihn bekomme ich hin.” Nun kommt der Ex-Fürther erstmal in die zweite Mannschaft und verpasst somit das Spiel im Zentralstadion, für das Jenas Vereinssprecher Andreas Trautmann eine vierstellige Zahl an Gästefans erwartet. Ein Sonderzug von 350 Mann wird am Mittag in Leipzig einrollen.

Carl Zeiss ist – trotz 21 Abgängen im Sommer – unbestritten Favorit. Coach Petrik Sander hofft, dass sein Team die Saison oben mitspielen wird. Sein Pendant Marco Rose kennt die Stärken des Drittliga-Absteigers. “Jena spielt taktisch unheimlich diszipliniert und lässt wenig zu. Außerdem schalten sie nach Ballgewinn gut um, verfügen über eine starke Offensive und sind gefährlich bei Standardsituationen.” Verteidiger Markus Krug hat keine Angst vor dem Gegner. “Jena ist als Drittligaabsteiger natürlich Favorit, aber wir haben uns taktisch und spielerisch im Gegensatz zu den anderen Spielzeiten doch deutlich verbessert und mussten uns bisher vor keiner Mannschaft verstecken, waren meistens gleichwertig oder gar besser. Wenn wir die einfachen Fehler abstellen, bin ich zuversichtlich.”

Das letzte Aufeinandertreffen beider Teams gab es übrigens im Februar 2004. Der VfB Leipzig, den Lok als seinen Vorgänger betrachtet, verlor in einem Pflichtfreundschaftsspiel mit 0:4 bei Carl Zeiss Jena. Der letzte Probstheidaer Heimsieg ist fast zehn Jahre her. Im August 2002 kassierte Jena eine 1:4-Niederlage. Damals wie heute im Jenenser Tor: Tino Berbig.

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