Dass im Leipziger Fußball in schwieriger finanzieller Umgebung das Wirtschaften nicht leicht ist, zeigen neben bereits absolvierten Insolvenzen in Probstheida und Leutzsch auch die derzeitigen Zustände beim 1. FC Lokomotive und der SG Leipzig-Leutzsch. Während die Blau-Gelben Fans zumindest weitgehend geschlossen hinter ihrem Club stehen und diesen gerade mittels Spenden und T-Shirt-Aktionen zu retten suchen, ist auch in Leutzsch der Stadionbetreiber SG Leipzig-Leutzsch in schwerem Fahrwasser. Nun sagt ein eben noch neu verkündeter Sponsor offenbar seine Beteiligung ab.

Seit Mittwoch, 13. Februar steht es auf der Seite der SGLL zu lesen: “Mit der MHD Energietechnik GmbH konnte ein Trikotsponsor für die erste Mannschaft gewonnen werden.” Und weiter heißt es bis heute, es würden sich dabei “für die nächsten 1,5 Jahre (und vielleicht auch darüber hinaus) gemeinsame Anknüpfungspunkte für die Zusammenarbeit, auch hinsichtlich des Alfred-Kunze-Sportparks” ergeben.

Die Leipziger BILD wurde informiert und es wurde prompt berichtet, von immerhin 70.000 Euro bis 2014 war die Rede, welche da vom neuen Trikotsponsor mit Hauptsitz in Lörrach (Baden-Württemberg) fließen sollten. Diese könnten sich mit einer Mail vom Sonntag, 17. Februar bereits wieder in Luft auflösen. Auf L-IZ-Nachfrage beim Sponsor übermittelte dieser eine E-Mail, welche er ebenfalls am 13. Februar an Jamal Engel gerichtet hätte.

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Darin heißt es seitens des Schweizer MHD-Firmenchefs Marcel R. Fricker, er selbst habe den entsprechenden Vertrag gegenüber der SGLL nicht unterschrieben. Dass der SGLL eine Unterschrift vorgelegen haben könnte, ist wohl nicht auszuschließen, denn weiter teilt Fricker mit: “Ich habe diesen Vertrag nicht unterschrieben, weil ich dazu keine Veranlassung sah und dies mit mir auch nicht besprochen war. Der guten Ordnung halber teile ich Ihnen mit, dass Herr Kampe keine Unterschriftsberechtigung hat und dieser Vertrag für unser Unternehmen nicht bindend und deshalb ungültig ist.”

Im Weiteren könne Jamal Engel diesen Vorgang auch mittels eingeschriebenem Brief bestätigt bekommen. Warum Vorstandsmitglied Engel die Meldung überhaupt veröffentlichen ließ oder die nachfolgenden Tage nicht nutzte, über diesen Vorgang zu informieren, ist derzeit noch unklar. Ob es überhaupt zu einem Vertrag kam oder kommen wird, wohl auch. Wie die SGLL den Rückzug des Sponsors eventuell juristisch wertet ebenfalls. Der Eintrag auf der Vereinsseite jedenfalls stammt vom Mittwoch, 13. Februar 2013 um 12:24 Uhr. Bereits um 9:42 Uhr soll das Schreiben von Marcel R. Fricker versandt worden sein.

Zur Internetseite der SGLL
http://www.sg-leipzig-leutzsch.de

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