Der 1. FC Lok spielt auch in der kommenden Saison in der Regionalliga. Am Samstagnachmittag holte der FCL beim 0:0 beim VfB Auerbach den entscheidenden Punkt zum Klassenerhalt. Drei Spiele vor dem Ende sind die Leipziger nach einem beiderseits dürftigen Spiel damit gerettet. Was das für Trainer Roses Zukunft bedeutet, ließ der 36-Jährige allerdings weiter offen.

Es wäre die perfekte Geschichte gewesen, doch Marcus Brodkorb hat sie nicht wahr werden lassen. Nach Kreuzbandriss in der Saisonvorbereitung verlebte der 23-Jährige am Samstagnachmittag in Auerbach gerade die dritte Saisonminute als der letzte Lok-Konter rollte, Benedikt Seipel nach schöner Einzelleistung nach innen flankte und der mitgelaufene Brodkorb freistehend vor Dölz nicht traf. Er hätte wohl selbst gar nicht daran geglaubt, dass der Ball bis zu ihm durchkäme.

Schade, denn es hätte die Regionalliga-Saison des 1. FC Lok herrlich rund gemacht, wenn derjenige, der vor fast einem Jahr mit einem Traumtor gegen den VfB Fortuna Chemnitz erst den Aufstieg ermöglichte, auch den Klassenerhalt mit einem Sieg klargemacht hätte. Ganz nebenbei wäre es überhaupt die einzige große Geschichte gewesen, die dieses letztlich 0:0 ausgegangene Duell des VfB Auerbach mit dem FCL hervorgebracht hätte.
Brodkorb beobachtete 89 Minuten lang ein mäßiges Regionalligaspiel von außen. Kaum Tempo, viele Fehlabspiele. “Das war heute fast schon wie bei Tippkick”, stellte Lok-Trainer Marco Rose einen passenden Bezug her. Gebolze vom Feinsten und zwischendrin “immer wieder Slapstick-Einlagen”. Etwa auf dem glatten Rasen wegrutschende Spieler oder die größte: Marcel Schuch, der den Ball aus zwei Metern nicht über die Torlinie bekam. Dabei hatte es der 10-Tore-Mann des VfB Auerbach vergleichsweise einfach. Gäng hatte einen Wemme-Kopfball aus fünf Metern gegen die Laufrichtung artistisch gegen den Innenpfosten gefingert, lag am Boden. Doch Schuch berechnete nicht, dass der Ball gegen den Pfosten klatscht, blieb zudem noch ein wenig im Morast kleben und dann hatte sich auch schon Gäng auf den Ball geworfen. Es war die dickste Chance der lange Zeit schüchternen Gastgeber, die noch im Abstiegsstrudel stecken. “Von daher hatten beiden Mannschaften auch immer ein gewisses Sicherheitsdenken, um bloß nicht zu verlieren”, so Lok-Kapitän Jens Werner, dessen Mannschaft nach der freitäglichen Cottbusser Niederlage gegen Magdeburg ein Punkt reichte, um die Klasse drei Spieltage vor Schluss zu halten.

Chancen auf mehr hatte Lok neben der Brodkorb-Chance nur zwei. Beide hatte Patrick Grandner, der aber sowohl in der Anfangsphase (Außennetz) als auch in der Schlussphase (über das Tor) nicht traf. Für den Klassenerhalt reichte es trotzdem, auch wenn Auerbach gerade zu Beginn der zweiten Hälfte mehr Druck machte. “Sie hätten den Sieg heute auch verdient gehabt”, bemerkte Marco Rose dementsprechend. Sie holten ihn aber nicht, bleiben damit bei drei ausstehenden Spielen und fünf Punkten Vorsprung auf Cottbus in Abstiegsgefahr, während die Lok unerwartet zeitig gerettet ist.

“In der Hinserie haben wir viel Lehrgeld gezahlt und haben uns in der Winterpause vorgenommen, jeder noch eine Schippe draufzulegen. Das haben wir gemacht und das ist der verdiente Lohn”, kommentierte ein stolzer Lok-Kapitän das Erreichen des Ziels. Während die Ligazugehörigkeit des FCL nun klar ist, bleibt die Frage offen, wer nächste Saison Trainer des FCL sein wird. Marco Rose wollte sich auch nach dem feststehenden Klassenerhalt nicht dazu äußern. Die Fans feierten ihn jedenfalls nach dem Spiel für sein Werk.

Werner versprach indes, die letzten Spiele gegen Meuselwitz zu Hause und Torgelow und Plauen, jeweils auswärts, nicht abzuschenken. “Der letzte Eindruck ist der, der hängen bleibt. Wir ziehen das jetzt durch.” Beim letzten Heimspiel will seine Mannschaft auch einen guten Eindruck bei den Damen dieser Welt machen. Sie haben dann freien Eintritt im Plache-Stadion.

Info: Die ordentliche Mitgliederversammlung des Vereins findet nun am 21. Juni statt.
VfB Auerbach: Dölz – Kubice, Vogel, Hampf – Wemme – Blankenburg, Dressel, Sommermeyer (86. Kötzsch) – Bocek – Pfoh (65. Zurawsky), Schuch.
1. FC Lok Leipzig: Gäng – Seifert, Werner, Oechsner, Saalbach – Surma, Hildebrandt (76. Wendschuch), Grandner, Spahiu (90 Brodkorb) – Rolleder, Schulz (59. Seipel).

Zuschauer: ca. 1.000

:
11. 1. FC Lok Leipzig (27 Spiele/ 29 Punkte / -8 Tore)
12. Union Berlin II (27/ 28/ -8)
13. VFC Plauen (27/ 26/ -8)
14. VfB Auerbach (27/ 24/ -12)
15. Energie Cottbus II (27/ 19/ -18)
16. Torgelower SV Greif (25/ 10/ -42)

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