Selten zuvor stand bei RB Leipzig ein Testspiel ganz im Schatten einer Personalie. Stammtorwart Fabio Coltorti verletzte sich am Montag schwer. Innenbandanriss. Drei Monate Pause. Beim 2:3 (0:2) gegen den FC Getafe wechseln sich Benjamin Bellot und Thomas Dähne im Kasten ab. Keine Dauerlösung. Beide sollen auch künftig nur ein Reservisten-Dasein fristen.

Alexander Zorniger muss auf vier Profis verzichten. Neben Coltorti fehlen Demme (Virusinfektion), Franke (Achillessehne) und Sumusalo (Oberschenkel). Im Mittelpunkt steht heute die Frage, wie der RB-Coach den Ausfall der etatmäßigen Nummer eins kompensieren wird? Gestern sickerte durch, dass die Leipziger einen weiteren starken Keeper verpflichten werden.

Gegen Getafe gibt der RB-Coach zunächst Benjamin Bellot den Vorzug. Keine Überraschung. Der 23-Jährige vertrat Coltorti schon in der Rückrunde, lieferte ein paar starke Spiele ab, wurde Publikumsliebling. Allerdings scheint Zorniger der Nummer zwei nicht vollends zu vertrauen. Der gebürtige Leipziger wird wohl wieder Ersatzmann, sobald ein neuer Torwart verpflichtet ist. Auch Thomas Dähne, der in der zweiten Halbzeit zwischen den Pfosten steht, ist für Zorniger wohl keine Dauerlösung.

Zum Spiel: RB steht kompakt, spielt klassisches 4-4-2 und erarbeitet sich in der Anfangsphase mehrere gute Chancen. Getafe geht nach einem Stellungsfehler der Defensive in Führung. Ein langes Zuspiel landet im Lauf von Vazques. Der Spanier steht nicht im Abseits, kann mutterseelenallein in den Strafraum durchstarten und schießt den Ball halblinks aus 15 Metern ins lange Eck. Bellot machtlos (25.). Vier Minuten später erhöht der Stürmer nach gleichem Schema auf 0:2 (29.).
Prevljak verkürzte kurz nach Wiederanpfiff auf 1:2 (47.). Die Gastgeber sind jetzt im 4-3-3 unterwegs, wollen das Spiel mit Offensiv-Power drehen. Das geht so: Langer Ball aus der eigenen Hälfte auf den rechten Flügel zu Prevljak. Der eine Youngster legt im Sechzehner quer zum anderen. Strauß bringt den Ball ins leere Tor (61.). Unglücklicherweise agieren die Rasenballer in der 67. Minute bei einer Getafer Ecke fahrlässig. Astray kann nahezu ungestört einschieben (67.).

In der Schlussphase bieten beide Teams nur wenig Erbauliches an. Getafe gewinnt, weil Leipzigs Abwehr nicht überzeugt. Am Samstag steht die Generalprobe für die Zweitliga-Premiere auf dem Programm. In Gera trifft RB Leipzig auf die Queens Park Rangers (Anstoß: 14:30 Uhr).

Personelles: RB Leipzig und Thiago Rockenbach einigten sich am Dienstag “in beiderseitigen Einvernehmen” auf die sofortige Vertragsauflösung. Der Brasilianer spielte in den Planungen von Zorniger keine Rolle mehr und war die Rückrunde über an Hertha BSC II verliehen. Der Vertrag hätte erst im Juni 2015 geendet.
RB Leipzig

1. Halbzeit:
Bellot – Heidinger, Willers, Sebastian, Jung – Poulsen, Kaiser, Khedira, Hierländer – Boyd, Frahn (C)

2. Halbzeit:
Dähne – Teigl, Hoheneder, Willers, Heidinger (C, 71. Schinke) – Thomalla, Strauß, Palacios, Fandrich – Morys, Prevljak

FC Getafe

Codina (46. Lopez) – Alexis (60. Astray), Lago (46. Lafita), Carlos, Rodriguez (60. Lagorgue), Sammier, Vazquez (46. Colunga), Castro (46. Arroyo), Valera (46. Leon), Yoda (46. Escudero), Hinestroza (60. Buendia)

Tore:
0:1 Vazquez (25.), 0:2 Vazquez (29.), 1:2 Prevljak (48.), 2:2 Strauß (61.), 2:3 Astray (69.)

Schiedsrichter:
Felix Zwayer (Berlin)

Zuschauer:
5.873

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