Sportbürgermeister Heiko Rosenthal resümierte am Freitag, 7. September, zur Halbzeit des Masterplans für die Leipziger Sportlandschaft, den Umsetzungsstand hinsichtlich einer besseren Infrastruktur und einer wirksamen Sportförderung. Im Juni 2009 hatte die Ratsversammlung einstimmig das "Sportprogramm 2015 für die Stadt Leipzig" beschlossen.

Rund 25 Millionen Euro flossen seit Verabschiedung des “Sportprogramms 2015 für die Stadt Leipzig” in kommunale Sporthallen und -anlagen. Fast die Hälfte der Summe stemmte dabei die Stadt selbst, wesentlich ergänzt durch Fördermittel von Bund und Land sowie Eigenmitteln von Leipziger Sportvereinen. Einen Schwerpunkt setzt das Programm bei der bedarfsgerechten Versorgung mit Hallenkapazitäten.

Heiko Rosenthal zählte einige wichtige Beispiele auf: “Die altehrwürdige Sporthalle Leplaystraße 11 wurde denkmalgerecht für rund 7 Millionen Euro saniert. In den insgesamt 18 Sportkomplexen des Sportamtes sind zudem 1,6 Millionen Euro aus der Stadtkasse für die Mängelbeseitigung eingesetzt worden. Fertiggestellt wurde auch die neue Dreifelderhalle auf der Radrennbahn. In Leipzigs Osten am Rabet läuft bereits der Innenausbau einer weiteren großen Sporthalle – ihre Inbetriebnahme ist im kommenden Frühjahr vorgesehen. Auf dem Weg ist ebenfalls der Neubau der Sportmittelschule mit einer adäquaten Halle am Standort Goyastraße.”

Hervorzuheben sei dabei, dass es gelungen ist, neben der klassischen Fachförderung auch Städtebauförderung für den Sport zu erschließen. “Darin spiegelt sich die Anerkennung wider, dass Sporträume harte Faktoren für nachhaltige sozialräumliche und familienfreundliche Stadtentwicklung sind. Diesem Stellenwert gebührt künftig noch mehr strategische Aufmerksamkeit.”
Von den 18 im Sportprogramm geplanten Neubaumaßnahmen bis 2015 ist ein Drittel absolviert, vom Sanierungsportfolio (10 Maßnahmen) sind bereits drei Viertel geschafft. Als Erfolgsmodell gilt die investive Förderung für Leipziger Sportvereine, die 116 kommunale Hallen, Plätze, Tennis- oder Wassersportanlagen langfristig gepachtet haben. Seit 2009 wurden hier, unter Einschluss einer Landesförderung von 880.000 Euro und 795.000 Euro Vereinsmitteln, auf Vereinsinitiative 3,145 Millionen Euro verbaut.

Im Ergebnis entstanden neue, energetisch vorteilhaftere Sozialtrakte (ATV Leipzig e.V., SV Leipzig-Thekla e.V.), wettkampfgerechte oder wieder funktionsfähige Kegelanlagen (Aktive Senioren e.V., KV Grün Weiß Leipzig e.V.), Ballfangzäune (SV Althen e.V.), sanierte Fußballplätze (Roter Stern Leipzig e.V.) oder eine Rampe für Rollstuhlfahrer (SV Lokomotive Engelsdorf e.V.).

Erstmalig seit 1996 konnte die anteilige Betriebskostenerstattung der Stadt an Pachtvereine um 30.000 Euro erhöht werden. “Hier muss in der zweiten Halbzeit genau beobachtet werden, wie sich die Belastung für die Pächter auf Tarifsteigerungen für Benzin, Strom und Wasser entwickelt”, sagte Heiko Rosenthal.

Zur Halbzeitbilanz gehört die neue, seit 2010 wirkende Sportförderrichtlinie. Sie setzt klar auf die vorrangige Förderung des Kinder- und Jugendsports, aber auch auf Projekte für sozial Benachteiligte, für Migrantinnen und Migranten und im Seniorensport. Der Fokus der familien- und kinderfreundlichen Förderung im Sportbereich setzt sich in der neuen Entgeltregelung von 2011 fort: Die Kommune stellt ihre Sportstätten dem Kinder- und Jugendsport der Leipziger Vereine kostenfrei zur Verfügung.

In der Sportförderung hat sich der absolute Anteil der Zuschüsse an Sportvereine für ihre Kinder und Jugendlichen sowie das absolute Zuschussbudget für ehrenamtliche Übungsleiterinnen – dem Zuwachs in den Sportvereinen entsprechend – stetig nach oben entwickelt. “In diesem Jahr fließen 30 Prozent unserer Breitensportförderung in Zuschüsse für Kinder und Jugendliche und sogar fast 40 Prozent an die Übungsleiter. Diese Proportion ist unser Grundmaß seit Verabschiedung des Sportprogramms”, betonte der Sportbürgermeister.

Zudem erhielten im Olympiazyklus 2009 bis 2012 insgesamt 18 Sportarten eine kommunale Schwerpunktförderung in Höhe von 1,2 Millionen Euro für die besten Nachwuchssportler und Anschlusskader in Vereinen mit Bundesstützpunktanerkennung, mit Bundeskadern und international erfolgreichen Athleten im Junioren- und Erwachsenenbereich. Von diesen 18 Sportarten entsandten sieben Olympiateilnehmer und zwei Sportarten Paralympic-Teilnehmer nach London.

Wenngleich es keinem Leipziger Verein in den geförderten Mannschaftssportarten gelang, einen London-Teilnehmer zu qualifizieren, entsandten bei den Individualsportarten die sechs in diesem Olympiazyklus jährlich mit den höchsten Fördermitteln unterstützten Vereine jeweils Olympiateilnehmer. Sie errangen vier Medaillen im Judo, Rudern sowie Kanurennsport). Heiko Rosenthal: “Das zeigt, dass es erfolgreich gelungen ist, die kommunale Förderung von Nachwuchsleistungssport mit der Förderung durch Bund, Land, Spitzenfachverband und Olympiastützpunkt gut zu verzahnen.”

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar