Seit 23 Jahren - über die Hälfte meines bisherigen Lebens - wohne ich in Leipzig und habe diese Stadt lieben gelernt. Sie hat mir Möglichkeiten eröffnet, die 1989 so nicht abzusehen waren. Mit den Veränderungen in unserem Lande und natürlich auch in unserer Stadt änderten sich jedoch meine beruflichen Ziele in keiner Weise. Mein Traum war es, Trainer im Schwimmen zu werden - und nach nunmehr 23 Jahren ist dieser in Erfüllung gegangen.

Nach 17 Jahren sehr erfolgreicher Arbeit als Trainer im Finswimming, eine sehr elegante und super-schnelle Sportart, habe ich erst im vergangenen Oktober als verantwortlicher Stützpunkttrainer in Leipzig begonnen, die besten Leipziger Schwimmer zu betreuen. Dass diese neue Aufgabe nicht leicht werden würde, war mir im Voraus klar und die ersten drei Monate haben dies schon eindrucksvoll gezeigt. Der Deutsche Schwimmsport erlebt seit Längerem schwierige Zeiten und wird sicher noch einige Zeit benötigen, aus dieser Situation konkurrenzfähig hervor zu gehen.

Ich wünsche mir, dass es uns – meinen Trainerkollegen, unseren Sportlern und allen schwimmsportbegeisterten Leipzigern – in den nächsten Jahren gelingen wird, Leipzig wieder zu dem zu machen, was es schon einmal war: Eine Stadt mit erfolgreichen Schwimmsportlern, die Deutschland bei internationalen Topereignissen würdig vertreten.

Der Weg zur Realisierung dieser hohen Ziele wird lang und steinig. Doch es lohnt sich jedes Jahr von Neuem, wenn man am Ende eines schweren Trainingsabschnittes in zufrieden strahlende Sportleraugen schauen darf. Diese Glücksmomente sind Antrieb und Motivation für Sportler und deren Trainer in einer Ausdauersportart mit “endlosen Qualen” im Schwimmbecken und im Kraftraum. Doch wer die Freudentränen eines Olympiasiegers auf dem Siegerpodest letzten Sommer in London gesehen hat, weiß, wofür sich die Sportler tagtäglich quälen und wie viel Mühe es kostet, sie auf diesem langen Weg zu begleiten.

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