Gelungene Premiere des ersten "Paddel & Run"-Wettbewerbs der Sparkassen-Serie. 80 Starter wagten sich auf die 500 Meter-Paddelstrecke und an den anschließenden 5-Kilometer-Lauf. Außerhalb der eigentlichen Konkurrenz lieferten sich Jan Benzien und Jakob Stiller das Rennen Slalom-Kanut gegen Langstreckenläufer, das Stiller eindeutig für sich entschied. Das war nicht weiter überraschend, ist es doch auf der Laufstrecke um einiges leichter Zeit herauszuholen, als auf der relativ kurzen Paddelstrecke.

Zumal die Männer mit den kurzen und daher sehr wendigen Slalom-Booten paddelten, deren Eigenschaften im Wildwasser den klaren Vorteil bieten, noch schnell einer Stange ausweichen zu können. Auf gerader Strecke und in ruhigem Wasser sind Kraft und Technik jedoch Grenzen gesetzt. Allzu leicht beginnt das Boot zu schlingern, wie die unerfahreneren Teilnehmer schnell merkten.

Die Damen hatten es etwas leichter, da sie in längeren Booten fuhren, die leichter auf Kurs zu halten waren. Heike Fischer machte den Anfang und war sich ihrer Verantwortung wohl bewusst: “Ich sollte besser keine Fehler machen, das machen sonst alle Teilnehmer nach.” Daher schlug sie auch den Wunsch des Moderatorenduos aus, als ehemalige Wasserspringerin mit einem Salto ins Boot zu steigen. Die Wasseraffinität sah man ihr trotzdem an, recht geschmeidig legte sie los und brachte ihr Boot in einer guten Zeit ins Ziel. “Es macht schon Spaß, aber beim Laufen müsste ich noch etwas zulegen”, sagte sie, nachdem sie die fünf Kilometer am Elsterflutbett bewältigt hatte.
Dass die Boote etwas ausmachten, zeigte sich allerdings im direkten Vergleich mit dem männlichen Starter direkt hinter ihr. Trotz ebenfalls guter Technik schlingerte das kürzere Boot, was einen längeren Weg und einen Zeitnachteil bedeutete. So fanden sich dann auch eher die starken Läufer im Gesamtklassement vorne, die Paddelzeit machte bei den engen Zeitabständen zuweilen den Unterschied in der Platzierung aus. Ins Wasser fiel übrigens kein Starter, dank der Helfer des Leipziger Kanu-Clubs.

Die beiden Zugpferde starteten als Letzte dann parallel, statt mit einer Minute Zeitabstand. Jan Benzien legte mit kräftigen Paddelschlägen los und erzeugte Wellen, als hätte er einen Außenbordmotor. “Da ich sonst Kanadier mit einem Stechpaddel fahre, hat mein rechter Arm am Ende ganz schön gebrannt”, erzählte er im Ziel. Gut eine Minute Vorsprung konnte er gegenüber Jakob Stiller herausfahren.

Doch auf der Laufstrecke hatte der dreimalige Leipzig-Marathon-Sieger dann leichtes Spiel. Nach gut 1,5 Kilometern hatte er seinen Kontrahenten eingeholt, wobei er ihm noch ein ermunterndes: “Es gibt keine Gnade!” zurief. Von da an konnte Jan Benzien noch eine kurze Zeit den Hacken Stillers nachsehen, bis diese aus dem Blick gerieten. Über sieben Minuten betrug der Unterschied bei der Laufzeit schließlich.

Für das kommende Jahr kündigten sowohl Sparkassen-Organisator Frank Steinmeier als auch Jan Benzien Änderungen an, um etwas mehr Ausgleich zwischen den Teildisziplinen zu schaffen. Jakob Stiller will dann nach Möglichkeit wieder mitmischen: “Ich hatte viel Spaß und die Veranstaltung war besser organisiert, als so manche Laufveranstaltung bei der ich mitgemacht habe.” Dann könnte allerdings der Termin ein gänzlich anderer sein, war doch der 3.Oktober nur der Ausweichtermin wegen des Juni-Hochwassers.

Das Paddle and Run Endergebnis als PDF zum download.

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