Frauen-Rugby satt gab es am vergangenen Wochenende an der Stahmelner Straße zu bestaunen. Achtzehn Spiele in sieben Stunden gingen dort im Rahmen der Deutschen 7er-Liga Ost über den Rasen. Dazu waren insgesamt neun Teams aus Leipzig, Berlin, Halle, Jena, Birkenwerder, Erfurt und Dresden angereist. Klarer Turniersieger wurde der Favorit vom RK 03 Berlin. Gastgeber RC Leipzig belegte den dritten Platz.

Das Los bescherte den Leipzigerinnen in der Vorrunde den USV Jena und die Dresden Hillbillies als Gegner. Beide Aufgaben löste der RCL souverän. Gegen Jena gelang ein glattes 36:0, wobei sechs Versuche gelegt werden konnten. Gegen Dresden gelangen derer schon acht, wodurch das Resultat mit 54:0 noch etwas klarer ausfiel. Damit hatten sich die Blau-Gelben für die Siegerrunde qualifiziert, wo sie es zuerst mit den Erfurt Oaks und danach mit dem RK 03 Berlin zu tun bekamen.

Die Begegnung mit den Thüringerinnen versprach besondere Spannung, kämpft man doch in der Liga-Gesamtwertung auf Augenhöhe um den zweiten Platz. Diese enge Konstellation spiegelte sich auch auf dem Spielfeld wider. Erfurt legte in der ersten Halbzeit mit zwei Versuchen vor, Leipzig glich aus. Nach der Pause gelang beiden Teams ein weiterer Versuch, so dass alles auf ein 17:17-Unentschieden hinauszulaufen schien. Doch es kam anders: Als eine Leipziger Spielerin am Seitenrand behandelt werden musste, verlor der RCL in Unterzahl ein Gedränge, was Erfurt den entscheidenden Versuch ermöglichte – Endstand 17:24.

Am Ende eines langen und Kräfte zehrenden Rugby-Tages, stand für die Leipzigerinnen ausgerechnet noch die Partie gegen den Liga-Spitzenreiter RK 03 Berlin auf dem Programm. Gegen die Hauptstädter war an diesem Tag allerdings kein Kraut gewachsen, mit 0:48 setzte es eine deutliche Niederlage. Wie klar Berlin das Turnier dominierte zeigt die Tatsache, dass sie in ihren vier Spielen lediglich einen einzigen Versuch gegen sich hinnehmen mussten.
“Wir haben im Final-Pool leider nicht so gut abgeschnitten. Wir sehen, dass wir noch ein paar Schwächen haben und daran arbeiten müssen.”, resümierte RCL-Coach Sebastian Roczyn nach Turnierende. Vor allem in der Abstimmung und der Kommunikation in der Verteidigung sieht der 27-Jährige noch Entwicklungspotenzial. Dennoch war er mit dem Auftritt seiner Mädels durchaus zufrieden. “Es war schön zu sehen, dass die Damen Kampfgeist bewiesen haben. Sie haben sich in der Vorrunde extrem stark durchgesetzt und sind im Laufe des Turniers immer besser geworden. Wir können ein gutes Fazit ziehen.”

Am 3. Mai steht in Velten das letzte Turnier der Serie auf dem Programm, ehe es ins Finale geht. “Wir haben in der vergangenen Saison schon bewiesen, dass wir zu den Top 3 gehören. Das wollen wir natürlich behaupten. Es wäre aber schön, wenn wir Erfurt noch hinter uns lassen könnten.”, umreißt Roczyn das Saisonziel. Dann könnte im kommenden Spieljahr die Attacke auf Ligakrösus Berlin starten. “Vielleicht können wir die in der nächsten Saison schlagen.”, hofft der Coach.
Vorrunde:
RCL – USV Jena 36:0
RCL – Dresden Hillbillies 54:0

Siegerrunde:
RCL – Erfurt Oaks 17:24
RCL – RK 03 Berlin 0:48

Das Siegertreppchen:
1.) RK 03 Berlin
2.) Erfurt Oaks
3.) RC Leipzig

Für den RC Leipzig spielten: Anne Todt (2), Annalena Aring (5), Kerstin Stechemesser (1), Jana Geburt, Amelie, Steffi Hoser, Sophie Knigge, Kristin Smyreck (1), Claudia Steudel, Claudia Kress, Nadine Sohr (5), Antonia Seidel (3). Trainer: Sebastian Roczyn, Tyrone Parson.

Mehr Informationen:
www.rugbyweb.de/index.php?league=D7Fost
www.leipzig-rugby.de/rugby/rugby-frauen/Einfach zum Vergrößern die Vorschaubilder anklicken:

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