Einen gut gelaunten Eindruck hinterließen beide Fed Cup Teams bei den Pressekonferenzen am Mittwoch. Angelique Kerber war nach ihrem Australian Open-Sieg vom Samstag der Grund für viele Medienvertreter zu erscheinen. Andrea Petkovic brachte es auf den Punkt: „Ich freue mich, dass es eine so volle erste Pressekonferenz gibt, normalerweise sind ja nur zwei Leute da und wir könnten das auf den Toiletten veranstalten.“ Sowohl die Deutschen als auch die Schweizerinnen sind guter Dinge, was die Begegnungen am Samstag und Sonntag angeht.

Wie genau die Paarungen lauten, steht erst nach der Auslosung am Freitagnachmittag fest. Gleich nach der Pressekonferenz ging es für die am Dienstagabend angereiste Grand-Slam Siegerin das erste Mal wieder auf den Platz in der Messehalle 1. Zuvor sagte sie: „Ein wenig müde bin ich schon, aber ich fühle mich fit um zu spielen.“ Die Fed Cup Begegnung abzusagen sei nie ein Thema gewesen. „Es war klar dass ich hier spiele, denn gemeinsam mit den Mädels anzutreten ist immer gut und für Deutschland zu spielen eine Ehre“. Kerber stellte auch klar, dass sie sich trotz ihres Wohnsitzes in Polen als Deutsche fühle. Ihre Mitspielerinnen waren sich einig, ihr den Erfolg zu gönnen. „Gemocht haben wir sie außerdem schon vorher“ sagte Andrea Petkovic.

Angelique Kerber antwortete auch separat auf die vielen Fragen Foto: Sebastian Beyer
Angelique Kerber antwortete auch separat auf die vielen Fragen Foto: Sebastian Beyer

Gegen diese gute Stimmung unter den deutschen Damen möchten die Schweizerinnen etwas unternehmen. Teamchef Heinz Günthardt gab die Marschroute vor: „Wir beschäftigen uns nicht mit Chancen, sondern damit, wie wir besser spielen als die Gegner.“ Auf die Frage, ob eine Grand-Slam-Siegerin in den gegnerischen Reihen für etwas Angst sorge, entgegnete er: „Angst haben alle Tennis-Profis abgelegt, Respekt ist sicher vorhanden, aber meine Spielerinnen haben auch schon die Besten geschlagen.“

So konnte Belinda Bencic beide bisherigen Duelle mit Angelique Kerber für sich entscheiden. Die derzeit bestplatzierte Schweizerin in der Weltrangliste (Rang 11) hatte nach ihrer Achtelfinal-Niederlage ein paar Tage mehr Ruhe als Kerber, und nutzte diese ihrer Einschätzung nach gut: „Die ersten Trainingseinheiten fühlten sich gut an, es kann losgehen.“

Als erfahrene Spielerin fehlte noch Martina Hingis, die erst am Mittwochabend anreiste. Sie ist normalerweise nur für das Doppel geplant, in dieser Wertung führt sie die Weltrangliste zusammen mit der Inderin Sania Mirza an. „Es reist jede so an, wie es passt und mit dem Doppelauftritt bleibt eben auch ein Tag mehr Zeit.“

4200 Zuschauer werden sicher mehr Sympathien für das deutsche Team entwickeln. Ein Selbstläufer wird die Begegnung aber mit Sicherheit nicht. Angelique Kerber will nach eigener Aussage „ohne Druck spielen. Denn davon habe ich mir in den vergangenen Jahren zuviel gemacht.“ Mit dem Sieg gegen Victoria Azarenka allerdings habe es Klick gemacht und sie fühle sich jetzt auch mental stärker.

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