Nicht nur mit einer Eröffnungsfeier für die erste Sportveranstaltung in der runderneuerten Sporthalle Brüderstraße, auch sportlich genossen die L.E. Volleys ihren Saisonabschluss offenbar. „Ich hatte gehofft, wir spielen fünf Sätze, damit ich die Stimmung voll auskosten kann“, so der scheidende Kapitän Jan Günther nach dem Spiel. Nach nervösem Beginn und nur zwei Trainingseinheiten in der neuen Halle fingen sich die Herren im neuen Haus und sorgten für einen spannenden Ausklang der Spielzeit.

Im ersten Satz leisteten sich die Leipziger noch etliche Fehler bei Aufschlag und Annahme, weswegen die Gäste zur Satzmitte deutlich in Führung gehen konnten. Wacher wirkten die Franken in diesem Spielabschnitt und spielten variantenreicher. Auch Trainer Thomas Bauch sagte nach dem Spiel: „Wir haben vor der vollen Hütte ziemlich nervös angefangen, es war ja auch das erste Mal seit langem. Durch so ein Loch muss man erst einmal durch, das haben die Männer geschafft, so wurde es ein perfekter Volleyball-Krimi.“

Anders als in der benachbarten Sporthalle Leplaystraße, in der die Zuschauerzahl auf 199 Menschen limitiert werden musste, sahen am Samstagabend 932 Zuschauer die Partie und gaben besonders bei Satzball und natürlich nach dem Matchball alles. Der erste Satzball war im zweiten Satz zu bejubeln, die Sachsen konnten diesen auch sogleich zum 25:22 verwandeln. Kraft kostete dieser eng umkämpfte Ausgleich, denn erst ab dem 21:20 setzten sich die Gastgeber ab. Schon deutlich konzentrierter ging es in den Leipziger Reihen zu, im dritten Satz erreichten die Volleys dann Bestform.

Bessere Aufschläge setzten die Schwaiger Annahme viel mehr unter Druck und die Spielzüge wurden abwechslungsreicher. Es sprang die erste deutliche Leipziger Führung heraus und der Satz endete 25:15. Die Spieler von Michael Raddatz hatten aber noch einige Kraftreserven und packten diese im vierten Satz aus. Mit viel freudigerer Körpersprache begannen Gäste den Satz und holten schnell eine Führung heraus, die nur kurzzeitig beim 6:5 in Gefahr war. Aufgeben kam in fremder Halle auf keinen Fall in Frage. Ähnlich deutlich wie die Leipziger den dritten Satz gewonnen hatten, ging dieser zugunsten der Schwaiger mit 25:17 aus.

Kapitän Jan Günther (Nr.7) und Axel Roscher wurden nach 7 Jahren verabschiedet Foto: Sebastian Beyer
Kapitän Jan Günther (Nr.7) und Axel Roscher wurden nach 7 Jahren verabschiedet Foto: Sebastian Beyer

Fünfter Satz, also Tie-Break im letzten Spiel der Saison und dem ersten an neuer, alter Wirkungsstätte. Verkürzt auf 15 Punkte werden die Entscheidungssätze ausgetragen und es blieb nervenaufreibend knapp. Mit den Zuschauern auf ihrer Seite gelang den Volleys der Sieg mit 15:11. Kapitän Jan Günter wurde wertvollster Spieler und sagte der L-IZ: „Es ist ein toller Abschied. Ich konnte mich zwar ein Jahr darauf vorbereiten, aber wenn es dann soweit ist, ist es gar nicht leicht. Schön dass es noch in dieser tollen Halle geklappt hat.“ Einziges Manko für die Volleyballer, die viel nach oben Richtung Ball blicken, sei die unruhige Deckenkonstruktion. Bei rotierenden Bällen sei die Fokussierung vor verschiedenen Ebenen der Decke gewöhnungsbedürftig.

Hand- und Basketballer dürfte dies weniger stören, sie werden die anderen Hauptnutzer der auf Publikumsbetrieb ausgelegten Halle sein. Als nächste Ausrichter kommen die Judoka zum Zug. Die kommende Saison der L.E.Volleys wird im September beginnen.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar