VG Wort

Streitthema: Was kostet eine Kopie? Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Urheberrechtsproblem an Sachsens Hochschulen ist noch lange nicht geklärt

Zum Jahresende sorgte eine Vereinbarung kurzzeitig für Panik an Sachsens Hochschulen. Die Kultusminister hatten sich mit der VG Wort auf neue Regeln zur Vergütung zur Benutzung urheberrechtlich geschützter Materien geeinigt – ein regelrecht kontraproduktives Papier. Das dann doch kurz vor Ultimo wieder kassiert wurde. Sachsen solle sich in den Klärungsprozess einklinken, hatte die Grünen-Fraktion im Landtag beantragt. Das lehnten CDU und SPD jetzt ab.

Streitthema: Was kostet eine Kopie? Foto: Ralf Julke
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Die Einzelvergütung für Digitalkopien urheberechlich geschützter Lehrmaterialen an Hochschulen kommt so nicht

Am Ende haben sie dann doch noch alle die Kurve bekommen und eine falsche Entscheidung korrigiert: Die Kultusministerkonferenz (KMK), die Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) haben sich am Freitag, 23. Dezember, darauf verständigt, dass „für Nutzungen nach § 52a UrhG an Hochschulen bis 30. September 2017 nochmals eine Pauschalvergütung gezahlt wird.“ Bei der Nutzung urheberrechtlich geschützter Werke bleibt es also im neuen Jahr vorerst beim Alten.

Die gefiederte Gier nach Geld. Foto: Ralf Julke
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An Sachsens Hochschulen droht ab Januar ein kompletter digitaler Lehrbuchverzicht

Eigentlich kann man die VG Wort nur auflösen. In der jetzigen Form ist diese Verwertungsgesellschaft nicht nur ein Verteilmechanismus für eine kleine Zahl Urheber-Eliten, sie erweist sich auch immer mehr als eine Einrichtung, die ihre Verteilungsmacht dazu nutzt, freie Informationsflüsse zu zerstören. Die Studierenden der Uni Leipzig haben jetzt schon das Gefühl, in einen völlig ungewollten Streik hineingedrängt zu sein.

Auch Smartphonenutzer dürfen jetzt in ein inkompetentes Verwertungssystem einzahlen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Neue Millionen für die großen Fische im deutschen Medien-Teich

Würde man in einem Land leben, in dem der Verstand regiert und Politiker auch mal was von Mathematik verstehen, dann würde man sich als Journalist freuen über solche Meldungen wie am Mittwoch, 3. Dezember, auf Spiegel Online: "Smartphone-Abgabe: Die Gema kassiert jetzt auch für Handys". Nicht nur die Gema kassiert dort, auch der traurige Verein von VG Wort, der derzeit gerade dadurch auffällt, dass er die Kleinen Verlage ausbluten will.

Melder zu VG Wort

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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