Bis heute wirken die Ereignisse des 2. Weltkrieges in unsere Gesellschaft, ja bis in jede Familie hinein. Und bald gibt es sie nicht mehr, die Generation, die den zweiten Weltkrieg erlebt hat und die wir befragen können, um besser zu verstehen, warum wir heute so sind wie wir sind. Deshalb haben sich GewandhausChor-Leiter Gregor Meyer und der Dramaturg Matthias Schluttig dieses Stücks Zeitgeschichte angenommen.

Acht Zeitzeugen, geboren in den Jahren zwischen 1919 und 1942 kommen in „Der stumme Krieg“ zu Wort. Das Konzert stellt jene Menschen in den Mittelpunkt, die mehr oder weniger lange die Jahre des zweiten Weltkriegs miterlebt haben und die die Nachfolgegenerationen, die „Kriegsenkel“, mehr durch Schweigen als mit Reden über das Erlebte, geprägt haben.

Das Anliegen des neuen Chorprojektes ist der Versuch, dieser verdrängten Vergangenheit eine Stimme zu geben. Die Gesprächspartner dieses Chorprojekts haben sich den Künstlern geöffnet, haben die Gelegenheit ergriffen, das Erlebte in Worte zu fassen. Dies gibt uns heute die Möglichkeit zu ergründen, was diese Erlebnisse für unsere Generationen bedeuten können.

Auf Basis der Erzählungen hat Matthias Schluttig gemeinsam mit den acht Zeitzeugen lyrische Texte verfasst, die a-cappella im Konzert erklingen. Vertont haben die Texte Christoph Küstner, Daniel Beilschmidt, Fredo Jung, Ekki Meister und Gregor Meyer. Der GewandhausChor singt am 9. Mai 2015 unter der Leitung von Gregor Meyer die Uraufführung der Chorsätze.

Chorkonzert
“Der stumme Krieg” – Was bleibt 70 Jahre danach
GewandhausChor; Gregor Meyer, Leitung; Matthias Schluttig, Projektleitung
9. Mai, 20 Uhr, 12/10 Euro

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