Vielleicht sind alle Griechen automatisch auch Philosophen – der griechische Komponist und Multi-Instrumentalist Theodore jedenfalls stellt in seinen Songtexten nicht nur grundlegende Fragen über das Wesen des Menschen. Vielmehr scheint auch jeder klingende Moment seiner Musik eine kleine Antwort darauf zu sein, was Musik an sich ist, was Musik alles sein kann.

Seinen ersten Longplayer „It Is But It’s Not“, gemischt von Ken Thomas (Sigur Rós, Moby), hat Theodore in London produziert und dort live im Studio 2 der legendären Abbey Road Studios gespielt – hier, wo vor ihm schon Pink Floyd gearbeitet hatten und, wie er sagt, „der Raum seine eigene Musik heraufbeschwört”.

In diesem Geist erschafft Theodore atmosphärische Klangmonumente in Cinemascope: eine episch-elegische Mischung aus klassizistischen, vom Klavierspiel getragenen Kompositionen mit elektronischen Elementen aus Ambient und Minimal Music sowie dem düsteren Synthie-Wave der 80er Jahre. Repetitives Drumming und schimmernde Gitarrendrones liegen unter den monolithischen Songs; über allem thront Theodores betörender Gesang: voll und schwer, hypnotisch verhallt, klagend und aufwühlend.

Diesen gewaltigen Sound hat Theodore zusammen mit seiner Band mittlerweile auf allen internationalen Showcase-Festivals live präsentiert und sich mit seiner überwältigend energetischen Bühnenpräsenz tief ins Publikumsgedächtnis eingebrannt. Beim SXSW wurde sein Auftritt von NPR Music zuletzt unter die „Favorite Discoveries And Memorable Moments” gewählt; bereits im letzten Jahr zeichnete ihn das Hamburger Reeperbahn-Festival mit der „Best Performance Of 2017” aus.

Schwer vorstellbar, dass Theodore in dieser Zeit eine echte Schreibblockade entwickelte und nicht in der Lage war, neue Songs zu produzieren. „Wenn ich neue Musik schreibe, ist das anfangs ein geradezu orgastisches Gefühl – aber ab einem bestimmten Punkt kann ich nichts Neues mehr verkraften!” Tatsächlich, so sagt er, quälte ihn eine tiefe Angst, dass er überhaupt keine Musik mehr schreiben könne. Gleichzeitig wusste er aber, dass es niemals ein zweites Album geben würde, wenn er es nicht sofort versuchte.

Die Lösung war schließlich eine Rückkehr in die Hansestadt und eine Klausur im Clouds Hill Hamburg, einem der besten Residenz-Studios in Europa. „Wir aßen dort, wir schliefen dort; wir gingen nur für 10 Minuten täglich an die frische Luft” erinnert sich Theodore lachend. 18 Stunden dauerte der Arbeitstag, nach nur dreien von zusammengenommen 20 Tagen in Hamburg waren – aus dem Nichts – alle Komposition für das neue Album „Inner Dynamics” fertig notiert.

Wie Theodore als Mensch ist aber auch diese Produktion kosmopolitisch und führte die Crew bis an den Golf: Neben aufwendigen Holz- und Blechbläsern sind es vor allem die irisierenden Streicher, die Theodore selbst arrangiert und die das Qatar Philharmonic Orchestra im Wüstenstaat eingespielt hat, welche als Sahnehäubchen das heimliche Highlight des Albums ausmachen.

Die Singles „Towards?“ und „Spit Blood Out“ rutschten bereits in die Playlists der renommierten Internet-Radios (u.a. NPR All Songs 24/7 Musik in den USA; Flux Passport Approved in Deutschland), die Zahl der YouTube-Views geht an die 2 Millionen. Mit dem neuen Album kommt Theodore auch wieder live nach Deutschland – natürlich zum Reeperbahn-Festival im September sowie mit einer Tour zum Jahresende.

20. September: Hamburg, Reeperbahn Festival
23. November: Lübeck, Treibsand
24. November: Kiel, Hansa48
26. November: Leipzig, Die Nato
27. November: Köln, MTC
28. November: Berlin, Musik und Frieden
29. November: Hamburg, Häkken
30. November: Bremen, Kleinkunstbühne
01. Dezember: Celle, Ms Loretta

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