Das Theater ADOLF SÜDKNECHT stellt mit ADOLF SÜDKNECHT MACHT RÜBER! vor dem Hintergrund der heraufziehenden deutsch-deutschen Teilung seine Titelfigur vor die Zerreißprobe „Flucht versus Zukunftslosigkeit“.

Während Juri Gagarin einen Ausflug ins All unternimmt, gesteht die SED sich ein, den Lebensstandard der Bundesrepublik weder erreichen, geschweige denn, ihn überbieten zu können. Adolf Südknecht indes hadert damit, eine Chefin vor die Nase gesetzt bekommen zu haben. Als Verbündete stellt sich überraschenderweise eine weitere Person gegen ihn, die er bisher nicht auf dem Schirm hatte …

Schauspiel: Armin Zarbock, August Geyler, Sarah Arndtz.
Musik: Claudius Bruns (Klavier), Frank Berger (Schlagzeug).

Hintergrundinformationen:

Was treibt einen Menschen zur Flucht, der weder Krieg, noch Hunger, noch Krankheit fürchten muss? Was treibt ihn an, seine Heimat, sein soziales Umfeld, praktisch sein gesamtes Leben verlassen zu wollen? Diesen Themen möchte das Theaterprojekt in einem Bogen des sich über mehrere Abende erstreckenden Theaterprojektes nachgehen.

Dabei sollen soziale und zwischenmenschliche Fragen im Mittelpunkt stehen: Welche Gewichtung haben äußere Ereignisse in Bezug zu inneren Vorgängen? Wie beinflussbar in zeitlicher und argumentativer Hinsicht vollzieht sich eine Entscheidungsfindung? Inwieweit verändert sich das Denken und Handeln durch den Prozess der Findung? Wie entwickelt sich das Verhältnis zur Umwelt, wer darf mit einbezogen werden? Und welche Entscheidung steht am Ende der Entwicklung der Geschehnisse?

Die Zuschauer sollen größtmöglich einbezogen werden in die Gedankenwelt des Protagonisten, um eine nachvollziehbar eigene Abwägung im zeitlichen Verlauf treffen zu können.

Vor dem Hintergrund einer anschwellenden Flüchtlingswelle von Ostdeutschland nach Westdeutschland in der sich immer mehr abschottenden DDR stellten sich deren Bürger bis 1961 die Frage, ob sie im Westen einen Neuanfang wagen sollten. Gründe waren die mangelnde Meinungs- und Reisefreiheit, die vor allem im Vergleich zum Westen schlechtere Wirtschaftslage, eingeschränkte berufliche Möglichkeiten oder Benachteiligungen wegen kirchlicher Aktivitäten oder politischer Verfolgung.

Auch Kneipenwirt Adolf Südknecht ist unentschlossen, zumal er Westverwandte hat. Gehen oder bleiben, bestehen oder scheiden? Ein Thema, das zeigen soll, dass heutige Fluchtbewegungen kein abstraktes Problem sind, welches uns nichts angeht. Sondern dass wir selbst vor nicht allzu langer Zeit damit innerdeutsch konfrontiert waren. Und dass sich weltweit gesehen damals wie heute Menschen mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob sie durch Verfolgung, Chancenlosigkeit, Diskriminierung und Perspektivlosigkeit ihr Zuhause verlassen sollen.

Das Projekt steht in Fortführung und Entwicklung des Langzeittheaterprojektes ADOLF SÜDKNECHT – DIE SEIFENOPER-IMPROSCHAU. Die preisgekrönte Historien-Theatergeschichte wird seit 2012 ununterbrochen in bisher über achtzig Episoden gespielt und thematisierte zu Beginn die 1920er Jahre, setzte sich dann ausführlich mit der Zeit des Nationalsozialismus auseinander, knüpfte nach den Nachkriegsjahren zeitlich nahtlos an die Geschehnisse um den 17. Juni 1953 an, um sich dann den Anfängen der Staatssicheit zu widmen und schließlich bei einem Verwandtsschaftsbesuch in Westberlin zu landen.

Dabei sollen die bisher gewonnenen Erfahrungen des einzigartigen Theaterformates weiter ausgebaut und vertieft werden. Vor allem in Bezug auf die Verbindung von Unterhaltung, Information, historischer Vermittlung, städtischer und landesweiter Erinnerungskultur und der Suche nach theatralischen Formen wird dabei Wert gelegt.

Neben der Hauptbesetzung mit zwei Schauspielern und einem Musiker spielen pro Episode weitere Schauspieler und Dauergastmusiker Frank Berger mit. Jede Episode baut zeitlich und inhaltlich aufeinander auf, wird aber dennoch dramaturgisch in sich abgeschlossen sein. So ist für die Zuschauer ein Ein- und Ausstieg in die Theater-Reihe jederzeit möglich.

Die Schauspieler erschaffen dadurch, dass sie sich lediglich einen dramaturgischen Rahmen vorgeben und alle Texte improvisieren, eine unikate und in ihren Emotionen authentische Aufführung. Sie recherchieren vorher sorgfältig die historischen Ereignisse, um sie im Augenblick des Spiels abrufen zu können.

Das Theater ADOLF SÜDKNECHT macht mit der Aufarbeitung historischer Ereignisse und deren Folgen auf das persönliche Umfeld einer Familie Geschichte sinnlich erfahrbar und schlägt so eine Brücke in die Gegenwart. Zielgruppe ist ein Publikum ab dem jugendlichen Alter.

Durch die kontinuierliche Arbeit sind inzwischen ein großer inhaltlicher, historischer und künstlerischer Erfahrungsschatz und ein großes Netzwerk an bundesweiten Künstlern entstanden.

Des Weiteren wird, wie immer in den vergangenen Jahren, jeder Abend filmisch aufgezeichnet und zum Abruf auf dem Adolf-Südknecht-YutTube-Kanal kostenlos zum Nachschauen bereitgestellt.

So hält das Theater ADOLF SÜDKNECHT an der bewährten Konzeption des Kneipentheaters fest und entwickelt es in behutsamen Schritten in die Zukunft weiter: „Zeitreisen aus dem Wohnzimmer der Weltgeschichte!“

Relaunch der Website

Seit Januar präsentiert sich die runderneuerte Website vom Theater ADOLF SÜDKNECHT. Unter AdolfSüdknecht.de oder Südknecht.de können Interessierte Karten reservieren, an der Freikartenverlosung teilnehmen und Infos zur SEIFENOPER-IMPROSCHAU erhalten. Die Site wird nach und nach erweitert. Es werden dann Infos zu den mitwirkenden Künstlern zur Verfügung stehen und in einem Archiv alle vergangenen über achtzig Folgen zurückverfolgbar sein.

ADOLF SÜDKNECHT – DIE SEIFENOPER RÜCK-SCHAU!

Seit nunmehr vierzig Folgen (der insgesamt über achtzig) zeichnet das Theater ADOLF SÜDKNECHT jedes seiner Abende der Seifenoper-Improschau, die preisgekrönte und längste Historien-Theatergeschichte der Welt, live auf. Diese fünf Jahren sind der Anlass, die abenteuerlichen Episoden aus dem Wohnzimmer der Weltgeschichte auf dem neuen YouTube-Kanal als neues Projekt zu präsentieren: ADOLF SÜDKNECHT – DIE SEIFENOPER RÜCK-SCHAU!

Der ADOLF SÜDKNECHT-Kanal wird in Südknecht-Zeitrechnung Anno 1945 mit der YouTube-Premiere der Folge „Hurra, wir leben noch!“ beginnen.

Danach werden über den gesamten Winter und das Frühjahr 2021 in lockerer Folge über dreißig  Episoden eingestellt, die kostenlos abgerufen werden können. Und natürlich galt und gilt: Nur der letzte Satz war abgesprochen, jeder weitere Dialog und die Musik wurden aus dem Augenblick heraus unwiederholbar und authentisch improvisiert!

Was die Produktion der SEIFENOPER-RÜCKSCHAU auszeichnet:

  • Ein live vor Publikum aufgezeichnetes improvisiertes Sprechtheater mit Livemusikern und Ausflügen in weitere Genres wie Gesang, Pantomime, Tanz und Varietétheater
  • Eigens für das Projekt neu produziert: Ein YouTube-Kanal-Trailer, ein Mini-Vorspann und als Einstimmung vor jeder Episode ein Kurzkommentar der Hauptfiguren
  • Publikum vor Ort: Die Zuschauer halfen durch ihre unmittelbaren Reaktionen vor Ort, die nötige Atmo einer Liveaufzeichnung zu kreieren und sie ermöglichten viele Interaktionen
  • Ein Dutzend Kameras sorgen medienadäquat durch unterschiedlichste Perspektiven und abwechslungsreiche Schnitte für entsprechende Kurzweil
  • Jede Episode ist inhaltlich auf eine seriengerechte Länge verdichtet
  • Das Szenenbild und die Kostüme am historischen Spielort vermitteln eine glaubhafte Stimmung aus der behaupteten Zeit
  • In jeder Episode gab es einen oder mehrere bundesweite Spielgäste zusätzlich zur Hauptbesetzung
  • Einzelne Spezial-Episoden spielen außerhalb des Hauptspielortes „Horns Erben“ in Leipzig und präsentieren außergewöhnliche Locations
  • Jede Folge baut zeitlich und inhaltlich auf die vorherige auf, ist aber immer in sich abgeschlossen. Der Einstieg, auch für nur eine einzelne Folge, ist jederzeit möglich

Neuer YouTube-Kanal „ADOLF SÜDKNECHT“

Unter dem YouTube-Kanal „ADOLF SÜDKNECHT“ finden sich die Videos zu ADOLF SÜDKNECHT – DIE SEIFENOPER RÜCK-SCHAU!, Playlists und Informationen, die laufend erweitert werden.

Das Theater ADOLF SÜDKNECHT

Die dokumentarisch-fiktive Improvisationstheater-Kultreihe ADOLF SÜDKNECHT – DIE SEIFENOPER-IMPROSCHAU ist eine ständig fortlaufende Geschichte über eine Kneipiersfamilie im Wandel der Zeit. Die Theaterserie wird in Leipzig seit 2012 gespielt und erhielt seitdem einen Festival-Preis, Festivaleinladungen, Förderungen und Preisnominierungen.

So wurde ihr ein Publikums- und Jurypreis, der IMPROKAL auf dem internationalen Improvisationstheater-Festival IMPRONALE verliehen. 2012 wurde sie vom Leipziger Stadtmagazin „Kreuzer“ im Jahresrückblick in die Top-5 der besten Theaterstücke Leipzigs gewählt und zweimal für den Leipziger Bewegungskunstpreis nominiert.

Sie erhielt außerdem eine Einladung zum 8. Sächsischen Theatertreffen, der Leistungsschau der durch die öffentliche Hand geförderten sächsischen Bühnen – als erstes Freies Sprechtheater in der Geschichte des Festivals!

  • 2021 wird ADOLF SÜDKNECHT MACHT RÜBER gefördert durch die LEIPZIGSTIFTUNG
  • 2020 wird ADOLF SÜDKNECHT MACHT RÜBER gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
  • 2020 wird das Theater ADOLF SÜDKNECHT Preisgeld-Gewinner im Wettbewerb „Denkzeit Event“ für die sächsische Eventbranche
  • 2020 erhält das Theater ADOLF SÜDKNECHT unter dem Dach des HORNS ERBEN eine auf Langfristigkeit angelegte institutionelle Förderung. Nicht mehr nur für ein einzelnes abgegrenztes Projekt, sondern unterstützt werden die Institution HORNS ERBEN und das Theater ADOLF SÜDKNECHT als solche
  • 2019 wird ADOLF SÜDKNECHT – DIE STASI gefördert durch die Stadt Leipzig und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
  • 2018 wird ADOLF SÜDKNECHT – DER AUFSTAND! gefördert durch die Stadt Leipzig und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
  • 2017 wird ADOLF MACHT URLAUB gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
  • 2017 wird ADOLF SÜDKNECHT – IN DER REFORMATION gefördert durch die Stadt Leipzig und den Freistaat Sachsen
  • 2016 wird ADOLF SÜDKNECHT – DIE SEIFENOPER-IMPROSCHAU! mit einer Folge aus Staffel vier (2016) eingeladen zur LACHMESSE, dem europäischen Humor- und Satirefestival in Leipzig
  • 2015 wird ADOLF SÜDKNECHT – DIE SEIFENOPERMPROSCHAU! mit einer Folge aus Staffel vier (2015) ein Publikums- und Jurypreis, der IMPROKAL, verliehen, nachdem sie auf dem dortigen internationalen Improvisationstheaterfestival IMPRONALE in Halle (Saale) nominiert worden war
  • 2014 wird ADOLF SÜDKNECHT – THE IMPROVISED ALTERNATE-HISTORY-SHOW! mit Staffel drei (2014) eingeladen zum 8. Sächsischen Theatertreffen, der Leistungsschau der durch die öffentliche Hand geförderten sächsischen Bühnen – als erstes und einziges Freies Sprechtheater in der Geschichte des Festivals
  • 2014 wird ADOLF SÜDKNECHT – THE IMPROVISED ALTERNATE-HISTORY-SHOW! mit Staffel drei (2014) eingeladen zu OFF14, dem Treffen der Freien Theater in Sachsen
  • 2013 wird ADOLF SÜDKNECHT – THE IMPROVISED ALTERNATE-HISTORY-SHOW! mit Staffel zwei (2013) erneut für den Bewegungskunstpreis nominiert. Jurybegründung: „Mit Adolf Südknecht hat sich ein ganz eigenes und eigenartiges Veranstaltungskonzept fest etabliert. Semi-improvisiertes Theater in Serie führt in Verbindung mit der Stadtgeschichte zum fesselnden Format, bei dem jeder Abend anders ist. Monatlich lädt die kultige Kneipiersfamilie Südknecht – Armin Zarbock, Susanne Bolf und August Geyler – in ihr Refugium und lässt das Publikum an ihrem Schicksal in den Unbillen des 20. Jahrhunderts, an Wahrheit und Wahrhaftigem, Quatsch und Erkenntnis teilhaben. Kurzum: Eine ansehnliche Gratwanderung aus Darstellkunst und Unterhaltung, Spielfreude und Mut zum Abschweifen.“
  • 2013 wird ADOLF SÜDKNECHT – THE IMPROVISED ALTERNATE-HISTORY-SHOW!, Staffel zwei (2013), gefördert durch die Stadt Leipzig, Kulturamt
  • 2013 wird ADOLF SÜDKNECHT – THE IMPROVISED ALTERNATE-HISTORY-SHOW!, Staffel eins (2012), vom Leipziger Stadtmagazin „Kreuzer“ im Jahresrückblick in die Top-5 der besten Theaterstücke Leipzigs des Jahres 2012 gewählt
  • 2012 wird ADOLF SÜDKNECHT – THE IMPROVISED ALTERNATE-HISTORY-SHOW!, Staffel eins (2012), von einem Jurymitglied selbst ausgehend, als erstes Improvisationstheater für den mit EUR 5.000,- dotierten Leipziger Bewegungskunstpreis nominiert. Er wird für herausragende Leistungen bei Inszenierungen der aktuellen Spielzeit vergeben. Jury-Begründung: „Die Historienshow fügt sich perfekt ins Setting uriger Kneipengemütlichkeit. Und die schüttelt das Trio ordentlich durch. Ein Impro-Gast sorgt pro Inszenierung für Abwechslung. Überzeugend zeigt sich das innovative Format, indem es Lokalgeschichte in Lokallegende findet.“

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