Das Fundbuero in der Georg-Schwarz-Straße 14 lädt am Mittwoch, 17. September, um 19:00 Uhr zu einem vielversprechenden Vortrag mit dem Fotograf und Sammler Erasmus Schröter ein. Der Schwerpunkt seiner Postkartensammlung, die inzwischen auf mehrere Tausend Karten angewachsen ist, liegt auf allen kulturellen Äußerungen der DDR-Moderne.

So gibt es Karten von sozialistischer Neubauarchitektur, staatlichen Ferienheimen, Pionierlagern für die Jugend und von sozialistischen Denkmälern in den Zentren der Städte. Andere Postkarten vermitteln interessante Einblicke in das Innere dieser Gebäude. Sie zeigen uns die Inneneinrichtung, das Möbel -und Lampendesign sowie die Bildkunstwerke der sozialistischen Ära.

Die Mehrzahl der Relikte sozialistischen Bauens und politischer Denkmäler ist inzwischen bereits abgerissen und verschwunden. Allein die Postkarte zeigt uns noch die vergeblichen Fortschritts- und Siegesillusionen des Sozialismus der DDR. Damit erfüllen diese kleinen Fotopostkarten in unserer Zeit eine wichtige Funktion als fotografisches Dokument.

Der Vortrag führt auf unterhaltsame Weise in die damals offiziell erwünschte Bildwelt der DDR. Er beleuchtet an Hand vieler Beispiele, wie die Fotopostkarte im Spannungsfeld von Zensur und fotografischem Dokument ihre spezifische, heute oft seltsam fern anmutende Ästhetik entwickelte.

Der Leipziger Erasmus Schröter wuchs in der DDR auf und erhielt während seines Studiums an der dortigen Hochschule für Grafik und Buchkunst von 1977 bis 1982 seine Ausbildung zum Fotografen. Seitdem ist er in der internationalen Fotokunstszene aktiv.

www.dasfundbuero.org

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