Die Mitarbeiter der Stadtwerke Leipzig sind schon drin im Europahaus, dem neuen Geschäftssitz der SWL. Man sieht es nur nicht: Sie nehmen den Hintereingang. Ein Thema, das jetzt für neue Diskussionen sorgt. Diesmal unter der Belegschaft des Hauses: Müssen die Stadtwerker jetzt dauerhaft durch den Dienstboteneingang?

Für Verwirrung sorgte eine Auskunft des Stadtplanungsdezernates, die die L-IZ am 7. Juni veröffentlichte. Darin ging es um den Wieder-Rückbau des Foyers, das für den Neubezug auf einmal deutlich größer werden sollte und dabei eine komplette Säulenreihe vom Gehweg wegnahm, der hier seit den 1960er Jahren parallel zu einem Radweg quasi im Parterre unter dem Haus hindurchgeführt wird. Daran wollte die Stadt auch nichts ändern und hat weder für eine Verengung der Passage noch für eine Erweiterung des Foyers ihre Zustimmung gegeben. Das Foyer muss also wieder zurückgebaut werden auf das Maß, das es vor Beginn der Umbaumaßnahmen hatte.

“Die Stadt hat bisher für den Umbau bzw. Rückbau keine Genehmigung erteilt”, hatte das Stadtplanungsamt erklärt. “Die eingereichten Tekturunterlagen sehen eine volle Nutzung der Arkade vor. Der Besucherverkehr wird zudem keine besondere Größenordnung annehmen, da die Stadtwerke an diesem Standort kein Kundenzentrum unterhalten. Der Mitarbeitereingang befindet sich auf der Rückseite des Gebäudes.”Der letzte Satz war es, der im Haus für Bekümmernis sorgte. Müssen die Stadtwerke-Mitarbeiter tatsächlich durch den Hintereingang? Dauerhaft? – Natürlich nicht, heißt es aus der Geschäftsleitung der SWL. Aktuell müssen sie zwangsläufig noch über die Johannisgasse “hintenrum” ins Haus kommen. Der Ausbau und nun der Rückbau des Foyers versperren den Vordereingang natürlich, bis die Ausbauarbeiten beendet sind. Aktuell ist die Fensterfront schon wieder auf die alte Höhe zurückverlegt. Es kann sich also nur noch um ein paar Tage handeln, bis der Vordereingang wieder funktionsfähig ist.

“Nach Abschluss der Bauarbeiten an der Vorderfront des Gebäudes können selbstverständlich auch die Mitarbeiter der Stadtwerke Leipzig, ebenso wie ihre Besucher, den Vordereingang benutzen”, betont Thomas Stein, Pressesprecher der Stadtwerke Leipzig. “Die ständische Trennung zwischen dem Entrée für die Herrschaften und dem Gesinde auf der Hofseite findet in unserem kommunalen Unternehmen nicht statt.”

Und nach Herstellung des Entrées wird es auch wieder die ursprüngliche Verkehrsorganisation unter den Arkaden geben – auf der Innenseite ist Platz für die Fußgänger, auf der Außenseite fahren die Radfahrer auf dem markierten Radweg.

www.swl.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar