Des Öfteren ging auch auf der L-IZ ja der thematische Blick 2013 in den Himmel. Dauerstreit am Flughafen Leipzig/Halle die Lärmvermeidung, die Einflugschneisen über Leipzig, Dreck, Lärm, Frachtaufkommen und Minus oder Plus in den Geschäftsbüchern. Selten darum, dass es geflügelt heißt, "Runter kommen sie alle". Nach einem Termin in der Innenstadt geht mein Blick nach oben.

Zugegeben, schon persönlich bin ich wahrlich kein Freund der Fliegerei. Neben dem rasanten Verbrennungsvorgang von Öls, einem äußerst wertvollen Stoff, den unsere Kinder noch schwer vermissen könnten, kann ich mich mit dem Gefühl des Kontrollverlustes nicht anfreunden. Wenn ich, wie erst sechsmal in meinem ganzen Leben, im Flieger sitzen muss, rolle ich mich innerlich ein und atme langsam und tief.

Keine leichte Übung bei vier Stunden Flug, aber nur so ertrage ich die Gedanken an einschlafende Piloten und übernächtigte Fluglotsen, abfallende Triebwerke und der Absurdität von bis zu über 400 Tonnen fliegenden Metalls und Kunststoffes. Für mich sieht es wenige Minuten wie ein Zusammenstoß direkt über Leipzigs Innenstadt aus und die Phantasie schlägt Purzelbäume. Eine Frage bleibt mir bis heute. Ob unsere Kinder und Enkel mehr über meine Angst oder über den heutigen Ressourcenumgang lachen werden.

Ansicht vergrößernInfo zur Serie: Schneller, höher, weiter – ein Jahr ist vollgestopft mit Ereignissen, Zahlen, Fakten und Diskussionen. Der Auslöser der Kamera klickert im Akkord. Alles muss schnell gehen. Die Besinnlichkeit am Jahresende reizte uns dehalb, einmal in Ruhe zurückzublicken. Bis Silvester werden wir deshalb an dieser Stelle täglich Fotos aus unserem Archiv präsentieren und dessen Geschichte erzählen.

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