Es war ein langes Ringen. Aber am Dienstag, 27. Mai, gab es eine Premiere: Erstmals wiesen die Geschäftsberichte der LVV und ihrer Töchterunternehmen auch die Gehaltszahlen für das Management aus. Der Stadtrat hatte das schon seit Jahren gefordert. Doch umgesetzt wurde es erst mit der nachrückenden Manager-Generation. Und als LVV-Geschäftsführer Dr. Norbert Menke im April seine erste Pressekonferenz veranstaltete, versicherte er: "Wir werden die Zahlen veröffentlichen."

Jetzt sind sie da. Zumindest für einen Teil der Unternehmen. Nur bei den Stadtwerken übten sich die Geschäftsführer auch diesmal noch in vornehmer Zurückhaltung. Die Leipziger bekommen jetzt so langsam ein Bild davon, wie die Top-Riege der Leipziger Kommunalmanager bezahlt wird.

Dr. Norbert Menke steht natürlich noch nicht drin. Er hat seinen Job als Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (LVV) ja erst in diesem Frühjahr angetreten. Dafür erfahren die Leipziger jetzt, wie der im Januar aus Altersgründen ausgeschiedene LVV-Geschäftsführer Josef Rahmen vergütet wurde. Er bekam 2013 ein Grundgehalt von 250.000 Euro, das noch durch eine Erfolgsprämie von 50.000 Euro und einen Posten “sonstige Bezüge” aufgestockt wurde. Am Ende waren es 310.000 Euro. Dazu kam noch eine Pensionszulage von 55.000 Euro.

Der zweite Geschäftsführer der LVV, Volkmar Müller, bekam zu seinem Grundgehalt von 200.000 ebenfalls 50.000 Euro Erfolgsprämie und 30.000 “sonstige Bezüge”. Er kam in der Summe auf 280.000 Euro.

Bei den Kommunalen Wasserwerken Leipzig (KWL) kam Geschäftsführer Dr. Ulrich Meyer auf ein Grundgehalt von 180.000 Euro, aufgestockt um eine erfolgsabhängige Vergütung von 50.000 Euro und “sonstige Bezüge” von 28.000 Euro, was in der Summe 258.000 Euro ergab.

Ausgewiesen ist auch das Gehalt, das für Mathias Leutert gezahlt wurde, der bis März 2013 Geschäftsführer bei den KWL war. Hier handelt es sich um 45.000 Euro, die um Erfolgsvergütung (13.000 Euro) und “sonstige Bezüge” ergänzt wurden, so dass 60.000 Euro gezahlt wurden.

Auch die Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) legt jetzt ihre Bezüge offen.
Ulf Middelberg als Sprecher der Geschäftsführung bekommt ein Grundgehalt von 180.000 Euro plus eine Sprecherzulage von 20.000 Euro, dazu eine Erfolgsvergütung von 15.000 Euro plus “sonstige Bezüge” von 11.000 Euro, was ihm 2013 226.000 Euro Einkommen brachte. Dazu kam ein Beitragsaufwand für die Unterstützungskasse von 30.000 Euro.

Dr. Sabine Groner-Weber bekam ein Grundgehalt von 180.000 Euro – ebenfalls aufgestockt um Erfolgsvergütung (15.000 Euro) und “sonstige Bezüge” (11.000 Euro). Auch bei ihr entfielen weitere 30.000 Euro auf die Altersversorgung.

Ronald Juhrs, der technische Geschäftsführer, bekam 202.000 Euro Grundgehalt plus 15.000 Euro Erfolgsvergütung und 4.000 Euro “sonstige Bezüge”. Dazu noch 35.000 Euro Beitragsaufwand für die Altersversorgung.

Keine Veröffentlichung ihrer Einkünfte wünschten augenscheinlich die Geschäftsführer der Stadtwerke Leipzig.

Das betrifft Thomas Prauße, der bis zum 7. November 2013 Geschäftsführer der SWL war, Raimund Otto, der in diesem Jahr aus dem Unternehmen ausscheidet, und Adam Stanyer, der seit dem 18. November 2013 kommissarisch den Geschäftsführerposten von Thomas Prauße übernommen hat. “Auf die Angabe der Bezüge der Geschäftsführung wird entsprechend § 286 Abs. 4 HGB verzichtet. Gleiches gilt auch für die Bezüge ehemaliger Organmitglieder”, heißt es im Bericht.

Erstmals ist auch die Vergütung und die Aufwandsentschädigung für die Mitarbeit in den Aufsichtsräten ausgewiesen. Für die Muttergesellschaft LVV recht detailliert.

Im Aufsichtsrat der LVV betrug die Aufwandsentschädigung 500 Euro pro Mitglied. 20 Mitglieder hat der Aufsichtsrat. Außerdem bekamen die Mitglieder eine Vergütung zwischen 800 und 2.000 Euro – aufs Jahr gerechnet.

Für die Tochtergesellschaften sind die Kosten der Aufsichtsräte nur summarisch angegeben.

Die für die Tätigkeit des Aufsichtsrates der Wasserwerke Leipzig gewährten Gesamtbezüge belaufen sich im Geschäftsjahr 2013 auf 45.000 Euro.

Im Aufsichtsrat der LVB sind Aufwendungen von 43.000 Euro entstanden.

Und ebenfalls 43.000 Euro wurden als Aufwendungen für den Aufsichtsrat der Stadtwerke Leipzig angegeben.

www.lvv.de

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